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Marc Beise

Die Ausplünderung der Mittelschicht. Alternativen zur aktuellen Politik

München: Deutsche Verlags-Anstalt 2009; 222 S.; 19,95 €; ISBN 978-3-421-04420-4
Die deutsche Einkommensmittelschicht ist in den vergangenen Jahren deutlich geschrumpft und zugleich werden ihr immer mehr Lasten auferlegt. Diese Feststellung ist der Ausgangspunkt des Buchs von Beise, Leiter der Wirtschaftsredaktion der Süddeutschen Zeitung. Den Reichen und den Armen wird gegeben, die Mittelschicht als Hauptleistungsträger und Hauptsteuerzahler wird pausenlos geschröpft – am Beispiel der Renten-, Pflege- und Gesundheitspolitik, insbesondere aber der Steuerpolitik des letzten Jahrzehnts belegt Beise seine Grundthese. Er belässt es nicht bei einer Bestandsaufnahme der aktuellen Situation der Mittelschicht, sondern legt selbst Reformvorschläge vor. Sein Rat lautet einerseits, zurückzukehren zu einer wirklich sozialen Marktwirtschaft im ursprünglichen neoliberalen, nicht wie im zuletzt diskreditierten marktradikalen Sinn. Da die Mittelschicht nicht auf der Prioritätenliste der politischen Agenda stehe, sei andererseits das Gebot der Stunde „Hilfe zur Selbsthilfe“, so lautet auch der Titel seines letzten Kapitels. Die Angehörigen der Mittelschicht sollen mehr Eigenverantwortung übernehmen: „Wenn die Politik uns im Stich lässt, gibt es doch Dinge, die man selbst tun kann. Große und kleine Dinge. Wie sorge ich für mich selbst, wenn der Staat nicht angemessen für mich sorgt?“ (191).
Julia Schmidt-Häuer (JSH)
Dr., Referentin im wissenschaftlichen Dienst der SPD-Bürgerschaftsfraktion in Bremen.
Rubrizierung: 2.35 | 2.342 | 2.3 Empfohlene Zitierweise: Julia Schmidt-Häuer, Rezension zu: Marc Beise: Die Ausplünderung der Mittelschicht. München: 2009, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/21607-die-auspluenderung-der-mittelschicht_37375, veröffentlicht am 25.01.2010. Buch-Nr.: 37375 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken