Die Entwicklungszusammenarbeit zwischen der EU und den AKP-Staaten im Wandel. Das Cotonou-Abkommen - eine Zwischenbilanz
Masterarbeit FH Ludwigsburg; Gutachter: F. Furtak, H. Weiland. – Im Juni 2002 unterzeichneten in Cotonou, der Hauptstadt Benins, Vertreter der Europäischen Union und der AKP-Staaten das so genannte „Cotonou-Abkommen“. Mit diesem Nachfolger des ausgelaufenen Lomé-IV-Abkommens wurde eine neue Form der Zusammenarbeit zwischen der EU und den AKP-Staaten eingeleitet: Dem politischen Dialog wird mehr Gewicht eingeräumt und die Zivilgesellschaft sowie die Privatwirtschaft werden in die Entwicklungszusammenarbeit stärker als bisher einbezogen. Die Autorin beschreibt den Weg hin zum „größte[n] entwicklungspolitische[n] Abkommen“ (16), an dem insgesamt 103 AKP- und 25 EU-Staaten beteiligt sind. Sie nennt die Ziele und Grundprinzipien des Dokuments und geht auf Probleme bei der Umsetzung ein. Die zentralen Fragen der Untersuchung lauten: Kann das Abkommen zur Verbesserung der wirtschaftlichen und sozialen Situation in den AKP-Staaten beitragen? Lassen sich die gesetzten Ziele, insbesondere die Armutsreduzierung sowie die Integration der AKP-Staaten in die Weltwirtschaft, tatsächlich erreichen? Diesbezüglich nimmt Tchitchi eine eher skeptische Haltung ein: Das Hauptziel, die Armut zu verringern, sei sehr ehrgeizig gewählt, außerdem mangele es an einer kohärenten Umsetzungsstrategie und das Thema Bevölkerungswachstum finde im Abkommen keinerlei Erwähnung.