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Patricia Bauer / Helmut Voelzkow (Hrsg.)

Die Europäische Union - Marionette oder Regisseur? Festschrift für Ingeborg Tömmel

Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften 2004 (Forschungen zur Europäischen Integration 10); 362 S.; brosch., 44,90 €; ISBN 3-531-14430-8
Die Autoren des umfangreichen Sammelbandes untersuchen die Gestaltungsmöglichkeiten und Handlungsrestriktionen, die das „Regieren“ im dynamischen Mehrebenensystem der Europäischen Union prägen. Insbesondere geht es dabei um die Frage, in welchem Maße die supranationale Ebene überhaupt in der Lage ist, eigenständig als politischer Akteur aufzutreten, Politiken zu formulieren und diese auch wirkungsvoll durchzusetzen. Ausgehend von einer umfassenden Analyse der institutionellen und prozessualen Dimension des gegenwärtigen EU-Entscheidungssystems, wird anhand von Fallstudien sehr anschaulich verdeutlicht, dass die Freiräume und Restriktionen für eine autonome europäische Politikgestaltung von Politikfeld zu Politikfeld variieren. Eine regulationstheoretische Einordnung der EU-Politik im Zusammenhang mit den Auswirkungen einer Staatlichkeit, die sich infolge von Integrations- und Globalisierungsprozessen verändert, rundet den informativen Band ab. Aus dem Inhalt: Einführung Patricia Bauer / Helmut Voelzkow: Handlungsspielräume europäischer Politik zwischen nationalen Restriktionen und supranationaler Autonomie (11-22) I. Strukturen und Prozesse der EU-Politik Christoph Knill / Andrea Lenschow: Hierarchie, Wettbewerb und Kommunikation: Verschiedene Ansätze europäischer Steuerung und ihre Auswirkungen auf nationale Institutionen (25-50) Susanne K. Schmidt: Rechtsunsicherheit als Folge der bizephalen Struktur der EU (51-65) Holger Huget: Assoziation, Deliberation und (demokratische) Herrschaft im Mehrebenensystem europäischer Strukturpolitik (66-90) Joey-David Ovey: Parteien in Europa - europäische Parteien? (91-103) II. EU-Policies im Mehrebenensystem Nicolette van Gestel: Nationale Reformen im europäischen Kontext - Marktwirkung im Bereich der Stromversorgung und der Sozialversicherung in den Niederlanden (105-124) Miriam Hartlapp / Gerda Falkner: Inkonsistent, inkonsequent und intransparent? Zur supranationalen Kontrolle der Umsetzung der EU-Sozialpolitik in den Mitgliedstaaten (125-152) Gudrun Eisele: Gender Mainstreaming in den Bundesländern: Die EU als effektive Impulsgeberin (153-173) Iris Weber: Umweltpolitische Steuerung in der Europäischen Union: Das Beispiel Wasserrahmenrichtlinie (174-197) Jan G. Smit: Die heutige Rheinhochwasserpolitik im Lichte der Geschichte(n): Ein Beispiel einer neuer Geopolitik? (198-215) Philipp Genschel: Wie man die europäische Steuerpolitik (nicht) reformieren sollte (216-234) III. Dynamiken in der EU-Außenpolitik Eva G. Heidbreder: Die Kommission und die Kopenhagen Kriterien: Erweiterte Handlungskapazität jenseits des Beitritts (237-256) Holger Moroff: Die EU als Akteur und Regisseur in ihren Beziehungen zu Russland (257-272) Annegret Bendiek: Außenpolitische Handlungsfähigkeit durch institutionelle Ausdifferenzierung: das Beispiel des Stabilitätspaktes für Südosteuropa (273-286) Thomas Conzelmann: „Gutes Regieren“ in europäischen Farben? Zur Leitbildsteuerung der Europäischen Union in der Entwicklungszusammenarbeit (287-312) Alexandra Krause: Die Kommission als autonomer Akteur der GASP: Die Politik der EU gegenüber dem subsaharischen Afrika (313-331) IV. Wohlfahrtsstaat - Wettbewerbsstaat - Europa? Bob Jessop: From the welfare state to the competition state (335-359)
Jörn Ketelhut (JK)
Dr., Dipl.-Politikwissenschaftler, wiss. Mitarbeiter, Institut für Politikwissenschaft, Helmut-Schmidt-Universität, Hamburg.
Rubrizierung: 3.1 | 3.3 | 3.4 | 3.5 | 3.6 | 2.27 | 2.61 Empfohlene Zitierweise: Jörn Ketelhut, Rezension zu: Patricia Bauer / Helmut Voelzkow (Hrsg.): Die Europäische Union - Marionette oder Regisseur? Wiesbaden: 2004, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/22812-die-europaeische-union---marionette-oder-regisseur_26047, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 26047 Rezension drucken