
Die Europäische Union. Governance und Policy-Making
Die nach einem Gutachterverfahren der DVPW ausgewählten und auf einer Autorenkonferenz in einen konzeptionellen Rahmen gestellten Beiträge geben einen Überblick über die aktuellen Schwerpunkte europäischer Integrations- und Policy-Forschung. Mit dem Governance-Ansatz werden dabei die besonderen Modi der Politikgestaltung und „Bearbeitung kollektiver Probleme“ (18) im Mehrebenensystem der EU in den Blick genommen. Die Aufsätze sind drei Schwerpunkten gewidmet. Zum einen werden die spezifischen Merkmale europäischen Policy-Makings im Unterschied zu nationalen Politiken herausgearbeitet und in einem weiteren Schritt wird nach den übergreifenden Modi der Governance gefragt, die das politische System der EU kennzeichnen. Dabei werden die Beiträge durch die Forschungshypothese verbunden, „dass der Mix der Governance-Modi in zunehmendem Maße auf nicht-hierarchischen Modi, nämlich Verhandlung, Konkurrenz und Koordination“ (33) beruht. Mit einem dritten Schwerpunkt geht es in einigen Beiträgen um die Frage, inwiefern die Entwicklung spezifischer Formen der kollektiven Handlungskoordinierung einen nachhaltigen Einfluss auf die politische Systemstruktur der EU darstellt oder eher als Übergangsphänomen aufgrund ungeklärter Regelungskompetenzen zwischen nationaler und europäischer Ebene zu betrachten ist.