Welche Charakteristika und Besonderheiten kennzeichnen den Ursprung, die Struktur und den Wandel der politischen Institutionen der Bundesrepublik Deutschland? Dieser Frage geht Helms im Rahmen eines asymmetrischen Vergleichs nach, in dem nicht alle verglichenen Fälle gleichberechtigt sind, sondern das Hauptaugenmerk des Vergleichs auf Deutschland liegt. Die anderen berücksichtigen Länder bilden eine Referenzgruppe, die es ermöglicht die Situation in Deutschland zu erhellen. Dabei verfolgt der Autor ehrgeizige Ziele. Es werden alle konsolidierten Demokratien Westeuropas, Nordamerikas und Japans berücksichtigt. Auch werden neben den klassischen Institutionen, von denen man auf jeden Fall erwarten würde, dass sie Eingang in eine solche Untersuchung finden (Wahlrecht und Wahlsystem, Parlament, Exekutive, Bundesstaat, Verfassungsgerichtsbarkeit), die Institutionalisierung des Parteiensystems, der Massenmedien und der Interessengruppen analysiert. Möchte man die vielfältigen Befunde des Buches kurz umschreiben, so bliebe festzuhalten, dass die Institutionalisierung der liberalen Demokratie in Deutschland mehr auf Inklusion und Repräsentation unterschiedlicher politisch-gesellschaftlicher Kräfte als auf Transparenz und Zurechenbarkeit von Entscheidungen sowie politische und institutionelle Reform- und Innovationsfähigkeit des politischen Systems abzielt. Eine Diskussion der De-Institutionalisierungsgefahren, d. h. der Informalisierung von Politik, die der Autor auf die fortschreitende Internationalisierung zurückführt, schließt den Band ab. Auch wenn Helms in dieser Schrift die Ergebnisse mehrjähriger Forschung zusammenträgt, ist das Buch so gut geschrieben, dass es sich hervorragend in der Lehre einsetzen lässt. Es eignet sich sowohl als ergänzende Einführungslektüre in das politische System der Bundesrepublik, wie auch als Einführung in die vergleichende Institutionenforschung.