Die Politische Ökonomie des Nordamerikanischen Freihandelsabkommens NAFTA. Erwartete wirtschaftliche Auswirkungen, Interessengruppen und der handelspolitische Entscheidungsprozeß
Diss. Tübingen. - Der Autor fragt nach den Gründen, die zum Zustandekommen des North American Free Trade Agreement (NAFTA) geführt haben und liefert eine fundierte und detailreiche Analyse des Verhandlungsverlaufs und der Beziehungen zwischen den USA und Mexiko. Da dieses Abkommen ursprünglich als bilaterales Regelwerk zur Diskussion stand, wird die Beteiligung Kanadas nur in einem Nachwort berücksichtigt. Am Beispiel von fünf ausgewählten Sektoren (Automobil- und Textilsektor, Landwirtschaft, Erdöl und Banken) werden der Einfluß von Interessengruppen auf die jeweilige Regierung sowie die Positionen der beiden Regierungen nachgezeichnet und mit Hilfe eines zuvor entwickelten integrativen Erklärungsmodells analysiert. Im Ergebnis zeigt sich, "daß sich die US-Verhandlungsführer deutlich stärker durchsetzen konnten als ihre mexikanischen Gegenüber, ohne daß sie jedoch die Bedingungen des Vertrages nach Belieben diktieren konnten" (322 f.). Dies führt der Autor auf die unterschiedliche "Höhe der Opportunitätskosten einer Nichteinigung" zurück.
Aus dem Inhalt: A. Der Untersuchungsgegenstand und der theoretische Ansatz zu seiner Analyse; B. Die erwarteten ökonomischen Konsequenzen einer Liberalisierung der nordamerikanischen Wirtschaftsbeziehungen; C. Mexiko: 6. Mexiko im Prozeß von Stabilisierung und struktureller Anpassung; 7. Handelspolitische Entscheidungen im Kontext des politischen Systems Mexikos; 8. Mexiko: Gesellschaftliche Gruppen, Concertación und NAFTA. D. USA: 9. Handelspolitik in den USA; 10. Die Interessenlage der US-Regierung; 11. Einstellung und Lobbying der Interessengruppen bezüglich des NAFTA. E. Die NAFTA-Verhandlungen und ihre Ergebnisse: 14. Die wesentlichen Determinanten der Verhandlungsergebnisse in Mexiko, in den USA und auf der internationalen Ebene.