Die politische Organisation kulturellen Ressentiments. Der "Kampfbund für deutsche Kultur" und das bildungsbürgerliche Unbehagen an der Moderne
"Kampfbund für deutsche Kultur": So lautete der Name einer Ende der Zwanziger Jahre ans Licht der Öffentlichkeit getretenen nationalsozialistischen Vorfeldorganisation, die, geleitet von Alfred Rosenberg, den propagandistischen Anspruch erhob, die wahren Werte der deutschen Kultur gegen ihre inneren und äußeren Feinde zu verteidigen. Das Buch zeichnet nicht nur die Geschichte dieser noch unzureichend erforschten Organisation nach; es analysiert die Kulturkritik des "Kampfbunds" vor dem umfassenden Kontext der heftigen weltanschaulichen und politischen Auseinandersetzungen, die den Durchbruch der modernen Kultur seit dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts begleiteten. Ein großes Kapitel, eine regionalgeschichtliche Fallstudie über die "Kampfbund"-Agitation in den letzten vier Jahren der Weimarer Republik, legt den Schwerpunkt auf München.