Kaum eine politische Kraft habe die amerikanische Geschichte stärker beeinflusst als die Republikanische Partei, so lautet die Kernthese dieses Bandes. Gleichwohl hat die Partei unter der Führung Lincolns mit den heutigen Republikanern nur noch wenig gemein. Der Weg von den Anfängen als Antisklavereibewegung bis hin zur Partei der Kriegsbefürworter nach den Terroranschlägen am 11. September 2001 macht dies deutlich. Der Autor, wissenschaftlicher Assistent am John F. Kennedy Institut an der Freien Universität Berlin, bietet eine fundierte Darstellung der jüngeren Geschichte und Gegenwart der Republikaner. Seine Analyse der Motive und Hintergründe ihres politischen Handelns ist ein wichtiger Schlüssel zum Verständnis der gravierenden Veränderungen der amerikanischen Innen- und Außenpolitik. Dabei öffnet er den Blick für die langfristigen Grundströmungen des amerikanischen Parteiensystems über die Untersuchung kurzfristig wirkender Ereignisse hinaus. Denn die knappen Ergebnisse bei den letzten Präsidentschaftswahlen in den USA würden tiefe politische Gegensätze in der amerikanischen Gesellschaft vermuten lassen. Sie verdeckten jedoch eine Dominanz der Republikanischen Partei, die weit über Wahlergebnisse hinausreiche. Greven analysiert diese Vorrangstellung der Partei, gerade im Süden des Landes, und macht die Attraktivität der Republikaner für ihre Wähler verständlich. In wesentlichen Bereichen der amerikanischen Innenpolitik - so Greven - dominierten die Ideen und Konzepte der Republikaner. Sie bestimmten dabei die Grenzen des politisch Machbaren selbst dort, wo sie nicht regelmäßig die Wahlen gewinnen.