Die Sprache des Migrationsdiskurses. Das Reden über "Ausländer" in Medien, Politik und Alltag
Bei den Beiträgen handelt es sich bis auf zwei Ausnahmen um überarbeitete Vorträge, die auf der Fachtagung "Migrationsdiskurse" Ende 1995 in Düsseldorf gehalten wurden. Die Tagung wurde im Rahmen des von Georg Stötzel geleiteten und seit 1994 von der DFG geförderten Forschungsprojekts "Die Einwanderungsdiskussion im öffentlichen Sprachgebrauch nach 1945. Eine Diskursgeschichte im internationalen Kontext" durchgeführt.
Inhalt: Matthias Jung: Die Sprache des Migrationsdiskurses - ein Überblick (9-16); Dietrich Busse: Das Eigene und das Fremde. Annotationen zu Funktion und Wirkung einer diskurssemantischen Grundfigur (17-35); Martin Dreher: Asylia und verwandte Begriffe in der griechisch-römischen Antike (36-44); Ute Gerhard: Flucht und Wanderung in Mediendiskurs und Literatur der Weimarer Republik (45-57); Georg Ruhrmann: Fremde im Mediendiskurs. Ergebnisse empirischer Presse-, TV-, und PR-Analysen (58-70); Siegfried Jäger: Kulturkontakt - Kulturkonflikt. Ein diskursanalytisch begründeter Problemaufriß (71-88); Brigitta Huhnke: Sprachliche Regulierungen symbolischer Politik in Migrationsdiskursen (89-105); Bernd Matouschek: Soziodiskursive Analyse öffentlicher Migrationsdebatten in Österreich. Zu Theorie, Methodik und Ergebnissen einer diskurshistorischen Untersuchung (106-120); Martin Wengeler: Argumentation im Einwanderungsdiskurs. Ein Vergleich der Zeiträume 1970-1973 und 1980-1983 (121-149); Evelyn Meyer: Sprachgebrauch in der Asyldebatte (150-163); Karin Böke: Die "Invasion" aus den "Armenhäusern Europas". Metaphern im Einwanderungsdiskurs (164-193); Matthias Jung: Lexik und Sprachbewußtsein im Migrationsdiskurs. Methodik und Ergebnisse wortbezogener Untersuchungen (194-213); Mark Galliker / Jan Herman / Franc Wagner / Daniel Weimer: Co-Occurence-Analysis von Medientexten: Verschiebung von Schuldzuweisung im öffentlichen Diskurs (214-229); Franc Wagner / Mark Galliker / Daniel Weimer: Implizite sprachliche Diskriminierung von Ausländern zur Zeit der Wende (230-240); Josef Klein: Bewertendes Reden über Migranten im Deutschen Bundestag (241-260); Iris Meißner: Der Argumentationsraum zwischen Asylrecht und Ausländerfeindlichkeit im Asyldiskurs August bis Oktober 1991 (261-273); Ingrid Hudabiunigg: Die "Asyl-Debatte" im Deutschen Bundestag (274-282); Thomas Niehr: Argumentation oder Suggestion? Die Berichterstattung des ZDF-Magazins FRONTAL zum ausländerfeindlichen Brandanschlag in Solingen (283-298); Heike Rettig: "Wenn zum Beispiel ein Ausländer …". Die Rolle von Beispielen in kontroversen Diskussionen um die Immigration (299-314); Ruth Breuer-Al-Shomali: Vom "ausländischen Mitbürger" zur "schwarzen Sau". Alltagskommunikation zum Thema "Ausländer" (315-325); Ernest W. B. Hess-Lüttich / Christina Allemann-Ghionda: Migration in der Sprache der schweizerischen Medien und Institutionen (326-348); Karen Schönwälder: Einwanderungspanik und "multirassische" Gesellschaft: Großbritannien Anfang der neunziger Jahre (349-361); Sigrid Luchtenberg: Migration und Migranten in den Medien: Beispiele aus dem multikulturellen Australien (362-376); Simone Bonnafous: Wörter und Worte im französischen Migrationsdiskurs der letzten 20 Jahre (377-385).