Die Vereinten Nationen und neuere Entwicklungen der Frauenrechte
Während die meisten deutschen Studien zu den Vereinten Nationen kaum oder nur randständig Frauen- und Geschlechterfragen thematisieren, liegt mit diesem Buch ein umfangreiches Kompendium vor, das neben grundsätzlichen Betrachtungen zum Stand der Geschlechtergerechtigkeit vor allem neuere Entwicklungen einbezieht. Grundlage für das Werk sind die Ergebnisse eines auf zwei Jahre (2005 bis 2007) am Lehrstuhl für Völkerrecht, Recht der Europäischen Union und Internationale Beziehungen der TU Dresden angesiedelten Forschungsprojektes. Unter der Leitung der Herausgeberin haben wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Doktorandinnen des Lehrstuhls verschiedene Arbeitsfelder der Vereinten Nationen untersucht, in denen Frauenrechte und Gender-Themen eine Rolle spielen. In dieser Hinsicht wurden sowohl völkerrechtliche als auch institutionelle Aspekte analysiert (u. a. Peking + 10, CEDAW, MDGs, UN-Sicherheitsrat und Gender, UNIFEM, UNDP und INSTRAW). Der Forschungsband zeichnet mit seinen umfangreichen Beiträgen nicht nur ein lebendiges Bild aus mehreren Jahrzehnten Frauenförderung in den Vereinten Nationen nach. Er dokumentiert darüber hinaus in sehr anschaulicher Weise, welche Stärken und Schwächen dieser institutionellen und völkerrechtlichen Frauenförderung eigen sind. Dabei bewegen sich die Artikel stets differenziert zwischen kritischer Würdigung der Fortschritte und der Anmahnung der Weiterführung des noch nicht Erreichten. Gleichzeitig zeugt der Band selbst von dem Bemühen, bei der Bewältigung der globalen Herausforderungen und an der Herstellung von Geschlechtergerechtigkeit durch eine aktive Diskussion von Lösungs- und Verbesserungsmöglichkeiten mitzuwirken.