Die Zeit nach dem E-Government
„Wenn es sich weiter herumspricht, welche Vorteile e-Government mit sich bringt, welche Genugtuung gar jenes virtuelle Durchschreiten eines ‚Portals’ zu administrativen Dienstleistungen, etwa das elektronische Ausfüllen und Absenden eines Antrags, ja sogar einer Steuererklärung, bereiten kann, dann haben wir das höchste Stadium dieses Mediums erreicht. Es ist Alltagstechnik geworden, in den Bestand der nicht mehr hinterfragten Nutzung überführt.“ (13 f.) Was kommt danach? Böhret skizziert in seinem anregenden spekulativen Essay als weitere Entwicklungsstufe die biotronische Phase mit der „Quasi-Schöpfung des robo sapiens“ und „roboterisierten Service-Tätigkeiten“ (18). Für Bonin „nimmt die ‚Verwaltung im Cyberspace’ selbst zunehmend den Charakter einer Software an“ (28), Fiedler warnt vor einer zunehmend wahrzunehmenden libertären „Cyberspace-Utopie“ (70) und Lenk mahnt ein tragfähiges Konzept für die Zukunft der öffentlichen Verwaltung und des Staatswesens insgesamt an. Diese und weitere Befunde, Trends und Visionen in der Verwaltungsinformatik aufzuzeigen und mit der verwaltungswissenschaftlichen Reformdiskussion zu verknüpfen, ist das Anliegen dieses Bandes. Er dokumentiert ein Kolloquium, das anlässlich der Emeritierung von Heinrich Reinermann, „einer der Begründer der modernen Verwaltungsinformatik in Deutschland“ (11), im Sommer 2003 an der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften in Speyer stattfand.