Im Juni 2012 diskutierten Wissenschaftler_innen, Unternehmer_innen, Stiftungsmitarbeiter_innen sowie Berater_innen eine Woche lang in Ostritz‑St. Marienthal über die politischen, sozialen, ökonomischen und technologischen Herausforderungen der 2011 von der Bundesregierung eingeläuteten Energiewende. Die Edition versammelt die meisten Tagungsbeiträge, die überwiegend in parallel stattgefundenen Arbeitskreisen vorgetragen wurden. Zusätzlich zu den Redebeiträgen enthält der Band auch eine von den Moderator_innen geschriebene Zusammenfassung der Diskussionen im jeweiligen Arbeitskreis. So war man sich im Arbeitskreis Verkehr und Mobilität einig darüber, dass das Verständnis von Mobilität bislang noch zu stark auf der althergebrachten Individualmobilität basiere und durch andere Konzepte (ÖPNV, Carsharing) ergänzt werden müsse. Als besonders problematisch strichen die Teilnehmer_innen das Nebeneinander verschiedener Fortbewegungsmittel, Antriebsarten und Kraftstoffe heraus, das bislang noch nicht zu einem schlüssigen und flexiblen (im Sinne von unterschiedlichen Ansprüchen genügenden) Gesamtkonzept verbunden worden sei. Der Arbeitskreis Bildung, Konsum, Kultur diskutierte nicht nur über die Vorträge, sondern entwarf in mehreren Gruppen exemplarisch auch Lösungsansätze für eine der zuvor skizzierten Herausforderungen. So wurde überlegt, wie die alltägliche Verwendung der umwelt‑ und gesundheitsschädigenden Plastiktüte minimiert oder gar ganz eliminiert werden könnte. Besonders zentral schien den Teilnehmer_innen das Aufbrechen verfestigter Verhaltensmuster zu sein, was beispielsweise in der Schule und durch Medien geschehen könne. Darüber hinaus sei nicht nur auf ein Verbot abzustellen, sondern es müssten gleichzeitig Alternativen wie beispielsweise Pfandsysteme und ressourcenschonende Varianten von Einkaufstüten angeboten werden, die zeigten, dass der Verzicht – in diesem konkreten Fall auf Plastiktüten – nicht mit Einbußen an Komfort, Leistung und Lebensqualität einhergehe.