Aus der Annotierten Bibliografie
Entwicklung der Utopieforschung. Ausgewählte Kurzrezensionen
28.07.20171 Ergebnis(se)
Ergänzend zu der Rezension des Sammelbandes von Alexander Amberger und Thomas Möbius „Auf Utopias Spuren“, die als Festschrift für den Utopieforscher Richard Saage erschienen ist, bietet diese Auswahl an Kurzrezensionen einen Überblick über Entwicklung und Anspruch der Utopieforschung.
Werke zur Utopieforschung

Alexander Amberger
Bahro – Harich – Havemann. Marxistische Systemkritik und politische Utopie in der DDR
Diss. Halle‑Wittenberg; Begutachtung: R. Saage, M. Kaufmann. – Als 1972 der „Club of Rome“‑Bericht „Die Grenzen des Wachstums“ erschien, löste er eine wachstumskritische Schockwelle nicht nur in den westlichen Industriestaaten aus. Die bereits begonnene Zerstörung der Umwelt, die doch die wichtigste Grundlage menschlichen Lebens darstellt, sollte auch Kritiker in den sozialistischen Staaten beschäftigten: Auch und gerade dort war der Raubbau an der Naturnicht zu übersehen. In diesem Kontext stehen die drei utopischen Schriften ...weiterlesen

Andreas Heyer
Der Stand der aktuellen deutschen Utopieforschung. Band 1: Die Forschungssituation in den einzelnen akademischen Disziplinen
Die systematisierte Erfassung des deutschsprachigen Diskurses zur wissenschaftlichen Utopieforschung im 20. Jahrhundert ist Anliegen des ersten Teiles der auf zwei Bände angelegten Studie Andreas Heyers. Zu Recht beschränkt sich der Autor auf die Literatur- und Sozialwissenschaft, sowie die historische und kunsthistorische Forschung, da nur diese eine gattungsbildende Diskussion zum Begriff der Utopie geführt haben. Ausgangspunkt Heyers ist der an Richard Saage angelehnte klassische Utopiebegrif...weiterlesen

Andreas Heyer (Bearb.)
Der Stand der aktuellen deutschen Utopieforschung. Band 2: Ausgewählte Forschungsfelder und die Analyse der postmodernen Utopieproduktion
Dass utopisches Denken auch im 21. Jahrhundert nichts an Aktualität und kritischem Potenzial verloren hat, stellt Andreas Heyer in seinem Forschungsüberblick zu postmodernen Utopien heraus. Nachdem er im ersten Band (siehe ZPol-Nr. 36729) die wesentlichen Disziplinen und ihre Träger zum utopischen Diskurs im 20. Jahrhundert vorgestellt hat, bearbeitet er in diesem zweiten Band die thematische Forschungsdebatte. Dabei nimmt sein versuchter Überblick, anhand verschiedener Autoren die Unterscheidun...weiterlesen

Andreas Heyer
Studien zur politischen Utopie. Theoretische Reflexionen und ideengeschichtliche Annäherungen
Heyer, der bei Richard Saage promoviert hat, widmet sich in sechs gut lesbaren Aufsätzen Klassikern der Utopie. Zuvor reflektiert er die Utopie allgemein und verwahrt sich vor der Gleichsetzung von Utopie und jeglicher, auch sozialistischer Realität (oder Vergangenheit): Dies habe schon Morus so gesehen und sei von Diderot restlos erkannt worden. Ein Ende der Utopie sei deshalb weder zu konstatieren noch wünschenswert, denn sie biete der Zeitkritik ein Forum, das sich von einnehmenden Schlagwort...weiterlesen

Die Modernisierung der Utopie. Vom Wandel des Neuen Menschen in der politischen Utopie der Neuzeit
Politikwiss. Diss. Halle-Wittenberg; Gutachter: R. Saage, E.-M. Seng. –D’Idler legt eine ideengeschichtliche Analyse vor, die auf zwei Argumentationssträngen fußt. Anhand seiner Auseinandersetzung mit dem Begriff der Utopie versucht er, die klassischen Entwürfe von der Antike über die Renaissance und die Aufklärung bis hin zur gebrochenen Moderne des 19. und 20. Jahrhunderts für die Moderne fruchtbar zu machen. Im Mittelpunkt seiner Analyse stehen individuelle Handlungsmotivationen m...weiterlesen
Werke von Richard Saage zur Utopieforschung

Richard Saage (Hrsg.)
Utopische Horizonte. Zwischen historischer Entwicklung und aktuellem Geltungsanspruch
Sich in Deutschland wissenschaftlich mit politischen Utopien auseinanderzusetzen und dabei nicht auf den Namen Richard Saage zu treffen, ist ein unmögliches Unterfangen. Der bereits emeritierte Professor für Politikwissenschaft legt mit diesem Band die Quasi-Quintessenz seiner wissenschaftlichen Betrachtungen dar. In zehn von Saage ausgewählten und zum Teil unveröffentlichten Essays zum Utopiebegriff im Allgemeinen, aber ebenso im Speziellen, z. B. zur Auseinandersetzung von Marxismus und Utopie...weiterlesen

Richard Saage
Utopieforschung. Band II: An der Schwelle des 21. Jahrhunderts
Dieser Überblick zur Utopieforschung schließt an den ersten Band von 1997 (siehe ZPol-Nr. 3983) an und bietet eine Zusammenfassung der Forschungslandschaft. Während in jenem ersten Band vornehmlich das totalitäre Potenzial utopischer Herrschaftssysteme diskutiert, die Veränderungen des Diskurses nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion aufbereitet sowie ökologische und feministische Ansätze aktualisiert wurden, stehen im aktuellen Band methodologische Fragen der wissenschaftlichen Auseinandersetzu...weiterlesen

Richard Saage
Utopisches Denken im historischen Prozess. Materialien zur Utopieforschung
Ausgangspunkt dieser Aufsätze ist der 1516 publizierte Roman „Utopia“ von Thomas Morus. Dieser habe damit ein neues literarisches Genre erschaffen und eine neuzeitliche Denktradition in Leben gerufen, „die eine genuine Alternative sowohl zum kontraktualistischen Paradigma des subjektiven Naturrechts (Hobbes, Locke etc.) als auch zum machtstaatlichen Diskurs (Bodin, Machiavelli, Carl Schmitt) darstellt“ (7), schreibt Saage – wobei nicht sicher sei, ob Morus sich mit ...weiterlesen
Richard Saage
Utopieforschung. Eine Bilanz
In seiner Auseinandersetzung mit 44 Büchern und 23 Aufsätzen zur politischen Utopie aus den letzen 15 Jahren will der Hallenser Utopieforscher Saage den recht "unübersichtlichen Stand der gegenwärtigen Utopiedebatte im deutschsprachigen Bereich" (7) einem breiteren Publikum zugänglich machen. Das aus drei Sammelbesprechungen hervorgegangene Buch gibt zugleich seiner Überzeugung Ausdruck, "daß die politische Utopie kein 'toter', nur noch historisch zu behandelnder Gegenstand ist, sondern das Bewu...weiterlesen
Richard Saage
Vermessungen des Nirgendwo. Begriffe, Wirkungsgeschichte und Lernprozesse der neuzeitlichen Utopien
Wie kein zweiter Politikwissenschaftler der Gegenwart hat Saage dafür gesorgt, daß der Begriff und die Konzepte der Utopie in der Diskussion zu ihrem Recht kommen. Seine jüngste Aufsatzsammlung gilt wiederum diesem Ziel. Die Aufsätze sind überwiegend bekannt, gleichwohl ist ihre gebündelte Neuveröffentlichung willkommen. Um drei Themenschwerpunkte kreist die Sammlung, nämlich um methodologische Probleme des Ansatzes, um das Verhältnis der Utopie zum liberalen Kontraktualismus und zum Totalitaris...weiterlesen
Die vierbändige Reihe „Utopische Profile“
Richard Saage
Utopische Profile. Band I: Renaissance und Reformation
Die auf vier Bände angelegte Geschichte des utopischen Denkens ist auf der Grundlage des zwischen 1989 und 1993 durchgeführten Göttinger DFG-Projektes „Handbuch der Klassiker der Sozialutopie" entstanden. Saage ist davon überzeugt, dass die Innovationsfähigkeit der westlichen Welt auch entscheidend von ihren Gegenentwürfen beeinflusst wurde. Zwar sei die Euphorie im Anschluss an den Zusammenbruch der lähmenden Systemkonfrontation mit dem Kommunismus heute weitgehend verebbt, jedoch dürfe man sic...weiterlesen

Richard Saage
Utopische Profile. Band II: Aufklärung und Absolutismus
Der zweite der vier Bände (Rezension von Band I siehe ZPol in diesem Heft und in dieser Rubrik, von Band III siehe ZPol 3/03: 1.831 f.) deckt den Zeitraum von der zweiten Hälfte des 17. bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts ab. Diesem Zeitraum kommt laut Saage im Gesamtzusammenhang des neuzeitlichen Utopiediskurses eine Schlüsselstellung zu, denn hier brächen sich moderne spezifische Muster Bahn gegenüber den älteren Formen aus Antike und Renaissance. So falle in diese Periode der Übergang von der...weiterlesen
Richard Saage
Utopische Profile. Band III: Industrielle Revolution und Technischer Staat im 19. Jahrhundert
Obwohl auch losgelöst von diesen erschließbar, verweist der Band für ein vertieftes Verständnis in Detailfragen auf seine Vorgänger aus den Jahren 2000 und 2001, und er verfolgt auch methodisch den gleichen Ansatz wie diese. Auf der Basis eines an Thomas Morus angelehnten Utopiebegriffs wählt Saage einzelne in diesem Sinne "klassische", zu ihrer Zeit innovative und seither schulemachende Autoren aus, ohne sich dabei auf ein bestimmtes Genre festzulegen. Hermeneutisch und ohne zu werten wird das ...weiterlesen

Richard Saage
Utopische Profile. Band IV: Widersprüche und Synthesen des 20. Jahrhunderts
Mit dem vierten Band schließt Saage seine Arbeit an den „Utopischen Profilen" ab (siehe Rezensionen von Band I und II in ZPol 2/04: 763 f. und von Band III in ZPol 3/03: 1.831 f). Im ersten Teil des umfangreichen Buches führt der Autor in zentrale utopische wie dystopische Schriften des 20. Jahrhunderts ein. Die so entstandenen Klassikerprofile umfassen unter anderem Romane von Aldous Huxley und George Orwell, Herbert George Wells und Alexander Bogdanow, Ernest Callenbach und Marge Piercy. Im zw...weiterlesen