Durch die zunehmende europäische Integration sind auch gliedstaatliche Einheiten in föderal und regional organisierten EU-Mitgliedstaaten verstärkt dem Einfluss der EU ausgesetzt. Zunächst führt Roland Sturm in einem sehr dichten theoretischen Artikel den Begriff der „Europafähigkeit“ ein, indem er einen aufschlussreichen Forschungsüberblick über die historische Entwicklung des heutigen „Europa mit Regionen“ (15) und dessen Erforschung mit einer Aufschlüsselung des Themas in Machtfrage, Ressourcenfrage und Strategiefrage verbindet. Dieses Kapitel steht jedoch weitgehend isoliert da und bildet nicht etwa den Rahmen für den fallanalytischen Teil des Buches. Unter den vergleichenden Länderanalysen fallen insbesondere die Kapitel zu Schottland und der Schweiz ins Auge, da sie den Facettenreichtum der Strukturmerkmale regionalen Regierens in und mit Europa verdeutlichen. Als weitere Länder werden Belgien, Deutschland (unter Berücksichtigung der Föderalismusreform I), Italien, Österreich und Spanien untersucht. Alle Länderanalysen geben informative Einblicke in die subnationale Organisationsstruktur der jeweiligen Staaten, unterscheiden sich jedoch erheblich in Umfang und thematischen Schwerpunkten, um den jeweiligen Spezifika ihres Gegenstandes im Rahmen des Themas gerecht zu werden. Ergänzt wird die vergleichende Perspektive durch meist auf den aktuellen Post-Lissabon-Stand gebrachte Berichte über die Arbeit der Informationsbüros der deutschen Länder, des Ausschusses der Regionen, der nationalen Parlamente und eines Landtages. Der Sammelband spiegelt in Titel und Struktur der Beiträge die gemeinsame Tagung des Europäischen Zentrums für Föderalismus-Forschung Tübingen und der Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens im September 2007 in Eupen wider.