Soziolog. Diss. Saarbrücken; Gutachter: R. Stockmann, P. Kevenhörster. – Wie kann die Qualität von Entwicklungszusammenarbeit in der Praxis nachgewiesen werden? Diese Frage hat nicht nur in Zeiten knapper Kassen sondern auch vor dem Hintergrund der Diskussion um Nachhaltigkeit an Bedeutung gewonnen. Wie Caspari jedoch feststellt, ist der Begriff der Evaluation keineswegs eindeutig. Sie analysiert im ersten Teil detailliert, welche Arten von Evaluation es gibt und welche Funktionen vor allem Evaluationen der Entwicklungszusammenarbeit ausüben. Zudem befasst sie sich mit der Karriere des Begriffs Nachhaltigkeit und seiner Bedeutung bzw. Definition im Hinblick auf die Entwicklungspolitik. Sie kritisiert dessen Unbestimmtheit und den Mangel an handhabbaren Konzepten zur Messung von Nachhaltigkeit in der Entwicklungszusammenarbeit. Im Unterschied zu dieser praktischen Dimension habe die wissenschaftliche Diskussion dieses Konzepts jedoch Fortschritte gemacht, schreibt Caspari. Sie will ihren Beitrag dazu leisten, indem sie eine Weiterentwicklung vorschlägt: den additiven Nachhaltigkeitsindex. Caspari bleibt allerdings nicht bei der Begriffsklärung stehen, sondern entwickelt im Hauptteil Vorschläge für die Gestaltung einer Ex-Post-Evaluation. Die Datengrundlage dafür ist eine 1998/99 vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit durchgeführte Wirkungsuntersuchung abgeschlossener Projekte in der Entwicklungspolitik. Die Autorin stellt die Entstehungsgeschichte der Studie dar und untersucht die 32 Einzelstudien, um die Qualität der jeweiligen Evaluation zu bewerten. Sie sieht darin eine sinnvolle Möglichkeit, zu Aussagen über die Qualität und Nachhaltigkeit von bereits abgeschlossenen Projekten zu kommen. Voraussetzung sei aber die Berücksichtigung von Grundlagen der Statistik und Methoden empirischen Sozialforschung. Genau dies ist auch die Stoßrichtung der gesamten Untersuchung. Um Policy-Aspekte geht es darin nicht.