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Gunter Hofmann

Familienbande. Die Politisierung Europas

München: Verlag Antje Kunstmann 2005; 265 S.; geb., 19,90 €; ISBN 3-88897-412-7
Der Autor, seit vielen Jahren als Journalist für „Die Zeit“ tätig, setzt sich mit der jüngsten Krise der EU auseinander. Hofmann betont dabei vor allem positive Aspekte: Sie sei insbesondere Ausdruck eines verschleppten, offenen Konfliktaustrags der Mitgliedstaaten. Nun endlich würden wichtige Fragen – GASP, Vertiefung, Erweiterung – angegangen werden. Europa müsse erstritten werden. Aus dieser Perspektive stellt sich für Hofmann der europäische Streit um den dritten Irak-Krieg oder das vorläufige Scheitern der EU-Verfassung weniger entmutigend dar: In der Krise liege (wieder einmal) eine Chance; dabei hofft er auf eine „Repolitisierung“ Europas (91 ff.). In anschaulicher Form gibt er die europäische Diskussion der letzten Jahre wieder, ordnet und kommentiert sie. Er benennt zwar einige unbequeme Wahrheiten (beispielsweise die Konvergenz nach unten), präsentiert aber keine Vorschläge für eine Verbesserung der Situation. Insgesamt erfasst der Autor den aktuellen Zustand im politischen Europa und bietet kluge und Hoffnung weckende Ausblicke.
Dirk Burmester (DB)
Dr., Politikwissenschaftler, wiss. Angestellter der Freien und Hansestadt Hamburg.
Rubrizierung: 3.1 | 3.6 Empfohlene Zitierweise: Dirk Burmester, Rezension zu: Gunter Hofmann: Familienbande. München: 2005, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/24376-familienbande_28112, veröffentlicht am 25.06.2007. Buch-Nr.: 28112 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken