Skip to main content
Peter Conzen

Fanatismus. Psychoanalyse eines unheimlichen Phänomens

Stuttgart/Berlin/Köln: Verlag W. Kohlhammer 2005; 300 S.; kart., 27,- €; ISBN 3-17-017426-6
Der Bonner Psychologe Conzen hat die Terroranschläge vom 11. September 2001 zum Anlass genommen, um das Phänomen des Fanatismus aus einer psychologischen und psychotherapeutischen Innenperspektive zu betrachten. Ihn interessieren nicht die politischen, wirtschaftlichen oder historischen Entstehungsbedingungen des Fanatismus, sondern die Fragen der Persönlichkeitsentwicklung: Was sind die unbewussten Motive extremer Überzeugungen? Wodurch erfolgen Weichenstellungen für das Abgleiten in fanatische Identitäten und Biografien? Auf der Grundlage der wissenschaftlichen Fanatismusforschung untersucht der Autor am Beispiel des Nationalsozialismus, der Roten-Armee-Fraktion und des aktuellen, islamistisch geprägten internationalen Terrorismus das Wesen, die Charakteristika und Inhalte des menschlichen Fanatismus und präsentiert Erklärungsansätze für die Entstehung von Hass, Gewalt und Terrorismus. Angesichts der unglaublichen Belesenheit des Autors (über 20 Seiten Literatur) bedauert der politikwissenschaftlich interessierte Leser die Beschränkung der Darstellung auf die erwähnten drei Fallbeispiele.
Burkard Steppacher (BKS)
Prof. Dr., Konrad-Adenauer-Stiftung; Forschungsinstitut für Politische Wissenschaft und Europäische Fragen, Universität zu Köln (http://www.jeanmonnetchair.uni-koeln.de/index.php?id=252).
Rubrizierung: 2.25 | 2.37 | 2.313 | 2.312 | 2.63 | 2.64 Empfohlene Zitierweise: Burkard Steppacher, Rezension zu: Peter Conzen: Fanatismus. Stuttgart/Berlin/Köln: 2005, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/24802-fanatismus_28672, veröffentlicht am 25.06.2007. Buch-Nr.: 28672 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken