Die erfolgreiche Durchsetzung sowohl des italienischen als auch des deutschen Faschismus sei u. a. durch eine Mischung aus Repression, Gewalt, charismatischen Führungspersönlichkeiten, Nationalismus, Militarismus sowie die Gewährung zahlreicher materieller und anderer Vergünstigungen für Regimeanhänger zu erklären, schreiben die Autoren. Häufig wurde in älteren Arbeiten als Unterschied zwischen beiden Faschismen die stärkere diktatorische Durchdringung der Gesellschaft sowie der Rassismus und Antisemitismus in Deutschland genannt. Allerdings, so die Herausgeber, habe die neuere Forschung belegt, dass auch der italienische Faschismus deutlich rassistische und antisemitische Züge trug. Auch seien in beiden Ländern Gewalt und Repressionen nach innen ausgeübt worden. Außerdem habe es innerhalb und außerhalb Italiens italienische Konzentrationslager gegeben, in denen viele Menschen verhungerten oder durch Giftgas starben. Dennoch sei der italienische Rassismus nicht in eine Politik der gezielten und systematischen massenhaften Vernichtung wie in Deutschland gemündet. Die Wechselwirkungen und Austauschbeziehungen zwischen beiden Ländern werden analysiert und ihre Auswirkungen auf die jeweiligen nationalen Ausprägungen des Faschismus erörtert. So sei etwa der Präsident der italienischen Handelskammer in Berlin, Giuseppe Renzetti, Verbindungsmann von Hitler und Mussolini und ein wichtiges Bindeglied für die Beziehungen beider Länder gewesen.