
Faschismus. Konzeptionen und historische Kontexte. Eine Einführung
Faschismus ist weiterhin ein aktuelles Forschungsthema, wobei die Anzahl der Faschismuskonzeptionen sich mit der Zeit stetig vergrößert hat. Mit diesen Konzeptionen setzt sich der Ideengeschichtler Saage in dem Buch auseinander. „Betrieben wird also im Folgenden Paradigmenforschung und ihre ideengeschichtliche Vertiefung. Es ist also weder eine Ereignisgeschichte der Faschismen, deren Kenntnis vorausgesetzt wird, noch die Präsentation neuer Quellen intendiert.” (16) Dabei möchte er sowohl die Erkenntnisse der Geschichts- als auch der Sozialwissenschaft heranziehen, die sonst üblicherweise nicht in Beziehung zueinander gesetzt werden. Saage unterscheidet dabei sieben Großkonzeptionen (die Sowjetmarxistischen Interpretationen, Bonapartismustheorien, konflikttheoretische Ansätze, Totalitarismustheorien, Modernisierungstheorien, Geistesgeschichtliche Diagnosen und sozialpsychologische Diagnosen) deren wichtigste Vertreter er vorstellt und interpretiert. Dies geschieht auf gut strukturierte und für dieses Thema erstaunlich leicht lesbare Weise. Zudem fasst er, um dem Lehrbuchanspruch seiner Arbeit gerecht zu werden, die jeweilige Konzeption in einem Schaubild zusammen. Gleichwohl ist es für ein Lehrbuch zu Faschismus problematisch, eine eingehende Kenntnis der Realgeschichte vorauszusetzen. Insofern eignet sich das Werk nur bedingt für Studierende.