Politikwiss. Diplomarbeit FU Berlin. - Die Autorin setzt sich mit dem seit 1997 auch für die deutsche Entwicklungszusammenarbeit geltenden "Gender-and-Development-Ansatz" (GAD) auseinander, indem sie zwei Grundlagentexte analysiert und diese mit Texten der postkolonialen Kritik zusammenführt. Im Mittelpunkt des GAD-Ansatzes steht die Analyse und Veränderung von Geschlechterverhältnissen mit dem Ziel des "empowerment" von Frauen, das als emanzipatorisches Konzept bereits zum Ende der UN-Frauendekade von Frauen des Südens (DAWN-Netzwerk) entwickelt wurde. Dieses im deutschsprachigen Raum Ende der 80er-Jahre als "DAWN-Papier" bekannt gewordene politische Manifest wird mit dem für den Bereich der "Gender-Planung" prominenten Text der Entwicklungsexpertin Caroline Moser "Gender Planning and Development" kontrastiert. Beide Texte werden hinsichtlich ihrer Konstruktion von "Frauen", des jeweiligen Feminismuskonzepts sowie des Verständnisses von Entwicklung analysiert, wobei die spannende Frage nach dem emanzipatorischen Potenzial beider Konzepte im Zentrum steht. Es geht der Autorin weniger um die Untersuchung von Durchsetzungschancen des GAD-Ansatzes als um die den Texten zugrunde liegenden Argumentationsstrategien. Aus dem Inhalt: 2. 'Kultur' in Entwicklungsdiskursen: 'Kultur' in Entwicklungstheorien; 'Kultur' in der staatlichen Entwicklungszusammenarbeit; Kulturdiskurse in der Dritte-Welt-Bewegung. 3. Postkoloniale Kritik: Die Frage nach dem 'post' in 'Postkolonial'; Hybridität und unreine Identitäten; Postkolonialer Feminismus/Feminismus aus dem Süden; Zuhören!; Postkoloniale Kritik und Entwicklungszusammenarbeit. 4. Grundlagen(texte) des Gender-and-Development-Ansatzes.