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Till Blume

Framing Peace. Public Information and Security in UN Peace Operations

Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2011 (Nomos Universitätsschriften: Politik 179); 376 S.; brosch., 64,- €; ISBN 978-3-8329-6873-1
Politikwiss. Diss. Konstanz; Begutachtung: W. Seibel, G. Goertz. – UN-Friedensmissionen werden immer häufiger eingesetzt, um in Post-Konflikt-Situationen Stabilität in Krisenstaaten zu schaffen. Der Autor weist darauf hin, dass UN-Friedensmissionen dabei neben dem Sicherstellen des Friedens auch zunehmend Regierungsaufgaben wahrzunehmen haben. Ob sie ihre Mission in Krisensituationen erfolgreich bestreiten können, hängt nach Ansicht von Blume entscheidend davon ab, wie sie versuchen, die Erwartungen an sie in der Bevölkerung des Einsatzlandes zu beeinflussen. Zentral ist für Blume hierbei die politische Kommunikation der Akteure der Friedensmissionen. Sie wählen einen bestimmten Kommunikationsrahmen – Frames –, um Akzeptanz für ihr Mandat zu erreichen und Schwierigkeiten während des Einsatzes zu überwinden, sodass sie ihr Mandat erfolgreich ausüben können. Framing verbindet damit die Implementationsziele der Mission mit den lokalen Erwartungen in dem Einsatzland. Wie dieser Framing-Prozess aussieht, ob er sich wandelt und unter welchen Voraussetzungen welche Frames gewählt werden, steht im Zentrum der Untersuchung. Diese wird entsprechend mit der methodischen Hilfe des Framing-Ansatzes und anhand der Fallbeispiele Bosnien-Herzegowina, Kosovo und Liberia analysiert. Als Ergebnis seiner Studie findet Blume heraus, dass Framing-Prozesse und die Selektion von Frames im hohen Maße von situativen Faktoren abhängen. In allen Fallbeispielen wurde jedoch deutlich, dass ein Rückfall auf ein bürokratisches Argumentieren, das die internen und administrativen Ziele betont, vorherrschend war, sobald die Sicherheit und die Stabilität der Friedensoperation in Gefahr gerieten. Vor allem das Beispiel Liberia zeigt jedoch, dass auch die lokalen Erwartungen eine große Rolle in Krisensituationen im Hinblick auf die gewählten Kommunikationsstrategien spielen. Insgesamt stellt der Autor fest, dass mit der Erfahrung im Umgang mit Kommunikationsstrategien, die die UN mit Friedensmissionen erworben hat, auch die Qualität und Bestimmtheit dieser Strategien ansteigt. Insofern lasse sich ein Lernprozess feststellen, von dem weitere UN-Friedensmissionen profitieren könnten.
Jan Achim Richter (JAR)
Dipl.-Politologe, Doktorand, Universität Hamburg.
Rubrizierung: 4.41 | 4.3 | 2.61 | 2.67 Empfohlene Zitierweise: Jan Achim Richter, Rezension zu: Till Blume: Framing Peace. Baden-Baden: 2011, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/34853-framing-peace_41897, veröffentlicht am 14.06.2012. Buch-Nr.: 41897 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken