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Roland Baader

Geld, Gold und Gottspieler. Am Vorabend der nächsten Weltwirtschaftskrise

Gräfelfing: Resch Verlag 2004; 342 S.; geb., 29,90 €; ISBN 3-935197-30-6
Geld, so der Ansatzpunkt des Autors, ist ein Scheinwert; das einzig wahre, weil tatsächlichen Wert aufweisende Zahlungsmittel sei Gold. Das derzeit kursierende Geld sei jedoch nicht mehr vollständig gedeckt und damit kein „echtes“ Geld. Beinahe alle ökonomischen Probleme ließen sich, so der Autor weiter, auf dieses Phänomen zurückführen. Die Lösung sieht Baader in einer als absolut gesetzten Freiheit der Märkte, die ganz im Sinne der „invisible hand“ automatisch und ohne weiteres Zutun Freiheit und Wohlstand für alle bringe. Dieser völlig uneingeschränkte Liberalismus führe - quasi nebenbei - auch zur Abschaffung von Herrschaft und Ungerechtigkeit; die Politik gehöre abgeschafft und die Aufgaben des Staates sollten sich im Sinne der liberalen Wächterfunktion auf die Sicherung des Friedens und der persönlichen Freiheit beschränken, Rechtsstaatlichkeit sei weitgehend als Unantastbarkeit des Privateigentums zu bestimmen. Abgesehen davon, dass die an eine breite Allgemeinheit gerichteten Ausführungen Fragen von Macht innerhalb eines rein liberalen Systems vollständig ausblenden, wirken einzelne Passagen wie die Charakterisierung von Adolf Hitler als „der zentralen Figur des nationalistisch geprägten Sozialismus“ (83) irritierend.
Silke Becker (BE)
Dipl.-Soziologin; freie Journalistin.
Rubrizierung: 2.3 | 2.331 | 2.342 | 5.45 Empfohlene Zitierweise: Silke Becker, Rezension zu: Roland Baader: Geld, Gold und Gottspieler. Gräfelfing: 2004, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/22832-geld-gold-und-gottspieler_26071, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 26071 Rezension drucken