Magisterarbeit Freiburg. – Lange Zeit galten die in den Niederlanden schon frühzeitig ergriffenen integrationspolitischen Maßnahmen als Vorbild für die Bundesrepublik, in der erst seit dem Antritt der rot-grünen Bundesregierung 1998 verstärkte Steuerungsbemühungen und die allgemeine Anerkennung von Integration als eigenes Politikfeld zu verzeichnen sind. Spätestens seit den politisch motivierten Morden an Pim Fortuyn und Theo van Gogh wird das niederländische Integrationskonzept jedoch kritischer betrachtet. Der Autor fragt vor diesem Hintergrund, warum sich der migrationspolitische Diskurs in beiden Ländern so unterschiedlich entwickelt hat, welche integrationspolitischen Maßnahmen jeweils umgesetzt wurden und wie erfolgreich diese waren. Es geht um die Identifikation der Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der bundesdeutschen und niederländischen Integrationspolitik. Hierzu erfolgt zunächst eine Diskussion relevanter Integrationstheorien und -konzepte, gefolgt von einer Darstellung der Zuwanderung in beide Länder nach 1945. Daran schließen sich die Erörterung und der Vergleich der Integrationspolitik in der Bundesrepublik und den Niederlanden an. Die Problematik der Asylpolitik bleibt dabei ausgeblendet. Insgesamt überzeugen die differenzierenden Schlussfolgerungen des Autors, der beispielsweise die positiven Aspekte der niederländischen Integrationspolitik zu benennen vermag, der Gewährung politischer Rechte eine hervorgehobene Bedeutung zuspricht und gegen eine allzu vordergründige und pauschale Diffamierung assimilationstheoretischer Herangehensweisen argumentiert.