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Niels Lange

Globalisierung und regionaler Nationalismus. Schottland und Québec im Zeitalter der Denationalisierung

Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2000; 230 S.; brosch., 78,- DM; ISBN 3-7890-6648-6
Die These von der schwindenden Bedeutung nationaler Grenzen steht im Zentrum der Diskussionen über Globalisierung. Gleichzeitig nimmt mit dem politischen Regionalismus eine vermeintlich gegenläufige Tendenz einen neuen Aufschwung. Diese Ambivalenz zu erklären, ist das Anliegen der Arbeit, die an der Universität Bremen im Rahmen eines größeren Projektes über Reaktionen gesellschaftlicher Gruppen auf die durch die Globalisierung verursachten Herausforderungen nationalstaatlichen Regierens entstand. Ihr Autor geht der Frage nach, wie die zunehmende Integration nationaler Märkte, die abnehmende Handlungsfähigkeit des Staates und die Angleichung von Alltagskulturen die Diskussionen um regionalistische Ziele verändert haben und wie Regionalisten selbst, aber auch ihre Gegner auf den veränderten politischen, ökonomischen und kulturellen Kontext reagieren. Anhand von zwei Fallstudien verortet die Studie regionalistische Entwicklungen im Kontext der Globalisierung. Für den Autor kann Globalisierung diejenigen regionalistischen Bewegungen stärken, die in ihren Strategien den veränderten Bedingungen Rechnung tragen und vor allem ein zeitgemäßes Verständnis von Souveränität und Staatlichkeit herausbilden. Damit verändere sich, so seine These, der regionale Nationalismus inhaltlich, finde aber auch stärkeren Rückhalt in der Bevölkerung. Inhaltsübersicht: 2. Regionalismus im Kontext der Globalisierung; 3. Fallstudie I: Schottland: 3.1 Der schottische Nationalismus; 3.2 Wirtschaftliche Faktoren; 3.3 Politische Faktoren; 3.4 Kulturelle Faktoren: Nationale Identifikation und Identitätskonstruktionen; 3.5 Weitere Indikatoren im regionalistischen Diskurs; 3.6 Fazit: Denationalisierung und schottischer Nationalismus. 4. Fallstudie II: Québec: 4.1 Entwicklung des regionalen Nationalismus in Québec; 4.2 Wirtschaftliche Faktoren; 4.3 Politische Faktoren: Staats- und Politikverständnis im regionalistischen Diskurs; 4.4 Kulturelle Faktoren: Identifikation und Identitätskonstruktionen; 4.5 Fazit: Denationalisierung und der Regionalismus in Québec. 5. Stärkung und Wandel des Regionalismus im Kontext der Globalisierung: 5.1 Regionalismus im Kontext ökonomischer Integration; 5.2 Souveränität und staatliche Handlungsfähigkeit; 5.3 Regionale Identitäten als Mobilisierungsfaktor und Modernisierungshemmnis; 5.4 Globalisierung und die Erfolgschancen des Regionalismus.
Markus Kaim (MK)
Dr., wiss. Mitarbeiter, Forschungsgruppe "Sicherheitspolitik", Stiftung Wissenschaft und Politik, Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit, Berlin.
Rubrizierung: 2.2 | 2.23 | 4.5 | 2.61 | 2.64 Empfohlene Zitierweise: Markus Kaim, Rezension zu: Niels Lange: Globalisierung und regionaler Nationalismus. Baden-Baden: 2000, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/12868-globalisierung-und-regionaler-nationalismus_15414, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 15414 Rezension drucken