Die Welt ist im Umbruch – bedingt unter anderem durch die Entwicklung der Informations‑ und Kommunikationstechnologie, die Zunahme weltweiter Transportkapazitäten, erleichterte Möglichkeiten der Produktionsverlagerungen und die Zunahme internationalen Wettbewerbs. Als Folge haben „nationale Grenzen für die weltweit agierenden Akteure an Bedeutung verloren: Unternehmen werden global player und bilden weltweite Netzwerke, Staaten schließen sich zu regionalen Vereinigungen zusammen und versuchen wirtschafts‑ und finanzpolitische Probleme auf globaler Ebene zu lösen“ (V). Internationale Regime, offene Märkte, Wettbewerbsintensivierung, gesellschaftliche Transformation und Mobilität sind Hauptfaktoren im globalen System. Güter‑ sowie Dienstleistungshandel, Kapitalverkehr und Investitionen bestimmen globales Raumhandeln, ausgerichtet auf die Erzielung von Eigentums‑, Internalisierungs‑ und Standortvorteilen. Politisches Handeln setzt dazu entscheidende Rahmenbedingungen: durch eine globale Sicherheitsarchitektur (internationales Krisenmanagement, transnationale Verbrechensbekämpfung, Entwicklungszusammenarbeit), eine globale Wirtschaftsarchitektur (Handels‑ und Wettbewerbsordnung, Währungs‑ und Finanzordnung) sowie eine globale Sozial‑ und Umweltarchitektur (soziale Mindeststandards, Einhaltung von Menschenrechten, gemeinsame Umweltstandards, Nachhaltigkeit). Mit der Entfaltung dieser Systematik gelingt es dem Autor, der Internationale Wirtschaftsbeziehungen in München und Interkulturelles Management in Krems lehrt, die Komplexität der Globalisierung nicht nur anschaulich zu strukturieren und zu durchdringen, sondern auch politisch stringent zu funktionalisieren und zu operationalisieren. Das mit zahlreichen Tabellen und Diagrammen ausgestattete Buch ist damit ein Leuchtturm in der Globalisierungsliteratur. Eine Auswahl von Internetadressen und das konzise Literaturverzeichnis des Bandes öffnen weitere Horizonte.