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Wolfgang Schneider / Daniel Gad (Hrsg.)

Good Governance for Cultural Policy. An African-European Research about Arts and Development

Frankfurt a. M. u. a.: Peter Lang 2014 (Cultural Policy 16); 296 S.; 29,95 €; ISBN 978-3-631-65019-6
Wolfgang Schneider und Daniel Gad verstehen die Kultur als Quelle für die gesellschaftliche Entwicklung. Der Kulturpolitik komme die Aufgabe zu, die Rahmenbedingung zur Unterstützung dieser Entwicklung zu schaffen. Dabei müsse sie als „Sozialpolitik verstanden [werden], die Kunst und Kultur ermöglicht, verteidigt und organisiert“ (7). In dem Sammelband wird daher diskutiert, wie Good Governance in der Kulturpolitik aussehen muss und wie sich diese umsetzen lässt. Gleichzeitig geht es mit Blick auf den geografischen Schwerpunkt des Bandes darum, geeignete Formen der Nord‑Süd‑Kooperation und des kulturell‑künstlerischen Austausches zwischen Afrika und Europa zu finden. Ausgangspunkt ist die Feststellung, dass Good Governance und die Frage der für sie förderlichen Bedingungen und Voraussetzungen im Bereich der Kulturpolitik bisher relativ wenig wissenschaftliche Aufmerksamkeit erfahren haben. Der Band versammelt dazu nicht allein Beiträge aus der akademischen Forschung, sondern ebenfalls Berichte und Analyse von Praktiker_innen. Laurence Mayer‑Robitailles bespricht aus UNESCO‑Perspektive das gemeinsam mit der EU durchgeführte Expert Facility Project zur Umsetzung der Konvention zum Schutz der kulturellen Vielfalt. Auch wenn wenig überraschend die Arbeit der UNESCO dabei positiv eingeschätzt wird, ist der Ein‑ beziehungsweise Überblick über deren konkreten technischen Einsatz interessant – beschrieben als „nicht‑finanzielle Unterstützung, bereitgestellt durch lokale oder internationale Spezialisten“ (52) und auf das Ziel ausgerichtet, die rechtlichen, finanziellen, politischen und institutionellen Voraussetzungen für die Kulturpolitik afrikanischer Staaten zu fördern. Dass Good Governance in der Kulturpolitik dabei nur unter Einbindung der Zivilgesellschaft funktionieren kann, ist das Argument von Mike van Graan. Er analysiert zunächst den lokalen wie internationalen Kontext für die Förderung von Good Governance auf dem afrikanischen Kontinent. Entscheidend für seinen Beitrag ist jedoch sein Argument, dass zivilgesellschaftliche Organisationen für die Forderung nach und die Überwachung von Good Governance im Kultursektor zwar zentral sind, diese dabei allerdings selbst deren Prinzipien und Praktiken unterliegen sollten. Der Sammelband ist das Ergebnis eines Forschungskolloquiums anlässlich der Einrichtung des UNESCO‑Chairs für „Cultural Policy for the Arts in Development“ an der Universität Hildesheim im Jahr 2013.
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Rubrizierung: 4.444.432.67 Empfohlene Zitierweise: Christian Patz, Rezension zu: Wolfgang Schneider / Daniel Gad (Hrsg.): Good Governance for Cultural Policy. Frankfurt a. M. u. a.: 2014, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/38409-good-governance-for-cultural-policy_46357, veröffentlicht am 13.05.2015. Buch-Nr.: 46357 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken