
Grundsicherungsarbeit. Armuts- und Arbeitsmarktpolitik nach Hartz IV
Mit der Umsetzung der sogenannten Hartz-Reformen ist ein radikaler Umbau des Sozialleistungssystems in Deutschland vollzogen worden. Das betrifft nicht nur die Neuregelung der Zuständigkeiten zwischen Bund und Ländern – mit der Einführung des Sozialgesetzbuches II liegt die soziale Sicherung von Langzeitarbeitslosen jetzt beim Bund –, sondern auch die Organisationsformen der Leistungserbringung. Etliche Kritiker dieser Reformen befürchten, dass mit der damit eingeleiteten Zentralisierung und Standardisierung der Beratungsleistungen im Zeichen von „Fördern und Fordern“ ein sozialpolitischer Funktionswandel verbunden ist, der zulasten der Hilfesuchenden geht. Vor diesem Hintergrund setzt sich der Autor mit der konkreten Praxis der Grundsicherungsarbeit in den Arbeitsgemeinschaften bzw. Jobcentern auseinander. Die sich darin abzeichnenden Tendenzen ordnet der Autor kritisch in die neuere Debatte über Sozialpolitik ein. Die Studie geht auf ein von der Hans-Böckler-Stiftung gefördertes Projekt „Armutsregulierung nach Hartz“ aus dem Jahre 2006 zurück, das sich mit den Arbeitsprozessen in ausgewählten Jobcentern Nordrhein-Westfalens befasste.