
Hartz IV - Zwischenbilanz und Perspektiven
Ausgehend von den widersprüchlichen Reaktionen in der Gesellschaft auf die Konzeption und Umsetzung der neuen, noch unter der rot-grünen Regierungskoalition eingeführten und im SGB II verankerten Arbeitsmarktpolitik wird aus der Perspektive von Wissenschaft und Praxis eine kritische Bilanz der Wirkungen von Hartz IV gezogen. Die Autorinnen und Autoren befassen sich sowohl mit den Grundlinien der politischen und wissenschaftlichen Debatten als auch mit besonderen Einzelaspekten, wobei das SGB II zum einen immer in den Kontext gesamtgesellschaftlicher Perspektiven gestellt wird, zum anderen jedoch durch konkrete Umsetzungserfahrungen ergänzt wird. Die Beiträge des ersten Teils widmen sich der Bedeutung von Hartz IV für den Sozialstaat und möglichen Entwicklungslinien. Im zweiten Teil werden verschiedene Studien und Analysen der Umsetzung von Hartz IV aus der Genderperspektive zusammengetragen. Die auch für die vorangegangenen Teile maßgebliche Frage, inwiefern die Umsetzung von Hartz IV den Anforderungen aus den Konzepten und Gesetzestexten gerecht werde, wird im dritten Teil nochmals aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet: aus der Sicht des Fallmanagements, aus der Sicht der Betroffenen sowie aus der Sicht eines Beschäftigungsträgers. Der Band geht auf zwei Projekte zurück: einerseits auf die Zusammenarbeit zwischen „GendA – Forschungs- und Kooperationsstelle Arbeit, Demokratie, Geschlecht“ am Institut für Politikwissenschaft der Philipps-Universität Marburg und der Heinrich-Böll-Stiftung Hessen e.V. und zum anderen auf ein vom hessischen Wirtschaftsministerium gefördertes Projekt zur Umsetzung des SGB II im Hinblick auf Geschlechterverhältnisse und Geschlechterdemokratie.