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Gabriele Gillen

Hartz IV. Eine Abrechnung

Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag 2004 (rororo); 254 S.; 7,90 €; ISBN 3-499-62044-8
Ob und in welchem Umfang die deklarierten Zielsetzungen der Hartz-Reformen erreicht werden - darüber lässt sich gegenwärtig nur spekulieren. Worüber man nicht spekulieren kann, ist der Umstand, dass die angestrebten fiskalischen Einsparungen bei den von Transferzahlungen Abhängigen zu erheblichen Einschnitten führen, so die Kölner Journalistin Gillen. Sie stellt die Folgen für die Betroffenen auf sehr anschauliche und sehr polemische Art und Weise dar. Dabei liegt die Stärke dieser „Abrechnung“ nicht nur in der mit plastischen Beispielen illustrierten Problematisierung der verteilungspolitischen Logik dieser sozialpolitischen Einschnitte. Stärker noch ist das Buch in jenen Passagen, in denen es an konkreten Fällen deren Auswirkungen auf die Lebenswelt und Erwerbsbiografie derjenigen darstellt, die auf das Arbeitslosengeld angewiesen sind. Die fiskalische Entlastung der Sozialsysteme bedroht eben nicht nur den oft mühsam gesicherten Lebensstandard, sondern in gleichem Maße die Chancen gesellschaftlicher Teilhabe und damit auch die soziale Anerkennung der Arbeitslosen.
Thomas Mirbach (MIR)
Dr., wiss. Mitarbeiter, Lawaetz-Stiftung Hamburg, Lehrbeauftragter, Institut für Politische Wissenschaft, Universität Hamburg.
Rubrizierung: 2.342 Empfohlene Zitierweise: Thomas Mirbach, Rezension zu: Gabriele Gillen: Hartz IV. Reinbek bei Hamburg: 2004, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/23093-hartz-iv_26421, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 26421 Rezension drucken