Iablis. Jahrbuch für europäische Prozesse 2006. Demographie als Schicksal: Klimawandel in der Gesellschaft
Diese Ausgabe des Jahrbuchs ist der Alterung der Gesellschaften gewidmet. Aus primär philosophischer sowie kultur- und bevölkerungswissenschaftlicher Perspektive geht es um die möglichen Folgen der bevorstehenden demografischen Entwicklung, die damit verbundenen gesellschaftlichen Chancen und Risiken und deren Wahrnehmung in der Öffentlichkeit. „Manche öffentliche Bekundungen könnten den Eindruck erwecken, die letzte politische und private Leidenschaft von Jahrgängen, die sich einmal als ‚politisch’ verstanden, bestehe im ungehinderten Altwerden“ (12), beschreibt Schödlbauer das gesellschaftliche Klima und warnt davor, die demografischen Veränderungen lediglich als Problem der sozialen Sicherung zu sehen oder sie gar gänzlich zu verdrängen. Vielmehr gehe es darum, das, was Gesellschaft ausmacht, neu zu denken. Den Schwerpunkt bildet die Debatte in Deutschland, daneben finden sich u. a. eine kulturvergleichende Analyse zwischen westlichen und chinesischen Werten und ein Interview mit Judith Butler über die Bedeutung des Feminismus in Zeiten von islamischen Fundamentalismus und Biopolitik.