Die Europäische Union als Zusammenschluss nationalstaatlich verfasster Gesellschaften steht für Vielfalt in sozialer, politischer und natürlich in kultureller Hinsicht. Mit der oft gestellten Frage, welche Gemeinsamkeiten diese Vielfalt zulässt oder ermöglicht, befassen sich in dem Sammelband Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen der Universität Salzburg. Inklusion, Identifikation und Integration sind die Stichworte, anhand derer Möglichkeiten der Ausbildung einer europäischen Identität diskutiert werden. Offensichtlich sind die Chancen der Teilhabe an dem sich herausbildenden europäischen Gesellschaftsmodell sozial und regional höchst ungleich verteilt. Die Autorinnen und Autoren setzen sich mit entsprechenden Inklusions- und Exklusionsmustern in vier Themenfeldern auseinander. Zunächst geht es um Fragen europäischer Öffentlichkeiten zwischen Kommerzialisierungstendenzen und einer primär selbstbezüglichen Kommunikationspolitik der Kommission. Probleme zunehmender sozialer Ausgrenzung werden einerseits vor dem Hintergrund der EU-weiten Migrationsprozesse und andererseits mit Blick auf die steigende Prekarisierung von Beschäftigungsverhältnissen behandelt. Abschließend werden Aspekte der Kommunikation unterschiedlicher Identitätsressourcen (Solidarität; Kultur; Sport) erörtert. Der Band ist aus einem 2008 durchgeführten Workshops des Salzburg Center für European Union Studies der Universität Salzburg hervorgegangen.