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Bassam Tibi

Im Schatten Allahs. Der Islam und die Menschenrechte

München: Ullstein Taschenbuchverlag 2003; 623 S.; 9,95 €; ISBN 3-548-36388-1
Die zentrale These in Tibis weitgehend neu geschriebenem Werk besagt, dass sich der orthodoxe und fundamentalistische Islam nicht mit den individuellen Menschenrechten verträgt. Dabei weist er auf Gefahren für den Nahen Osten und Europa hin, die von der "mittelalterlichen" Auslegung des Korans ausgehen. Insbesondere der "Import" radikaler Glaubenslehren aus Saudi-Arabien nach Europa finde "auf der Basis einer indifferenten 'Multi-Kulti-Toleranz'" (11) statt und müsse verhindert werden. Im Kern des Buches setzt sich Tibi mit der Schari'a auseinander. Er erklärt, dass der Islam nur in einer reformierten, moderneren Form mit individuellen Menschenrechten "kompatibel" sein könne. Diese zentrale Aussage zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch, die entsprechenden Argumente werden mehrfach wiederholt. Der Band richtet sich über das Fachpublikum hinaus an politisch interessierte Leser. Inhaltsübersicht: 1. Universalität des Islam versus Universalität der säkular-individuellen Menschenrechte: ein weltanschaulicher Konflikt; 2. Der weltanschauliche Konflikt über die Universalität der individuellen Menschenrechte als ein Zivilisationskonflikt - die Rushdie-Affäre; 3. Schari'a als islamisches Recht - Verneinung von Menschenrechten oder spezifische Ausprägung islamischer Menschenrechte?; 4. Islam und individuelle Menschenrechte in Europa: Islamische Zuwanderung und Euro-Islam als europäische Identität islamischer Migranten.
Dirk Burmester (DB)
Dr., Politikwissenschaftler, wiss. Angestellter der Freien und Hansestadt Hamburg.
Rubrizierung: 2.23 | 4.42 Empfohlene Zitierweise: Dirk Burmester, Rezension zu: Bassam Tibi: Im Schatten Allahs. München: 2003, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/18384-im-schatten-allahs_21287, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 21287 Rezension drucken