Der Autor ist Leiter des indonesischen Programms der Deutschen Welle und seit langem mit dem indonesischen Archipel sehr vertraut. In diesem Buch beschreibt er in Reportagen, Porträts, Interviews und Skizzen eine Gesellschaft im Umbruch. Eine politikwissenschaftliche Analyse kann man das Resultat beim besten Willen nicht nennen, aber Sieberts teils sehr persönliche Annäherung an die indonesische Gesellschaft liefert interessante Hintergrundinformationen zu einem Transformationsprozeß, der zu uns meist nur in Zahlen oder bestenfalls in grellen Schlaglichtern herüberdringt. Gelegentliche historische Rückblicke ordnen die heutigen Ereignisse und Prozesse in einen größeren Rahmen ein. Alles in allem ist die Vorgehensweise des Autors jedoch eher durch seine konsequente Subjektivität gekennzeichnet.