Skip to main content
Uwe Hunger / Stefan Metzger (Hrsg.)

Interkulturelle Öffnung auf dem Prüfstand. Neue Wege der Kooperation und Partizipation

Berlin: Lit 2013 (Studien zu Migration und Minderheiten 23); 176 S.; brosch., 24,90 €; ISBN 978-3-643-11560-7
Ende der 1990er‑Jahre wurde „eine Art Paradigmenwechsel in der deutschen Integrations‑ und Einwanderungspolitik“ (11) eingeleitet, der zunächst von einer Liberalisierung der Einbürgerungsregelungen und einem neuen Zuwanderungsgesetz getragen wurde und der sich heute durch einen veränderten politischen Umgang mit Einwanderern und deren Nachkommen auszeichnet. Eine Schlüsselrolle innerhalb dieses neuen Paradigmas nimmt die interkulturelle Öffnung ein, die eng mit der Akzeptanz von und der Zusammenarbeit mit Migrantenorganisationen verbunden ist und um die es den Autor_innen in diesem Sammelband geht. Die vier Beiträge der Edition sind daher den ersten, bereits unternommenen Schritten auf Bundes‑, Landes‑ und auf kommunaler Ebene in Richtung einer interkulturellen Öffnung gewidmet. So stellt Katrin Hirseland in ihrem Artikel bereits abgeschlossene Modellprojekte vor, die das vorrangige Ziel verfolgten, Migrantenorganisationen deutlich stärker als bisher zu professionalisieren und dadurch als Träger von Integrationsangeboten zu etablieren. Damit sollte es für sie möglich werden, mit anderen, bereits länger in der Integrationsförderung aktiven Organisationen zu kooperieren. Wie die gesammelten Erfahrungen aus den 15 geförderten Modellprojekten zeigen, ist die Professionalisierung von Migrantenorganisationen tatsächlich ein wichtiger Baustein für die interkulturelle Öffnung und wird daher weiterhin vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge gefördert. Diese muss allerdings nicht immer „klassisch“ im Wege einer Kooperation zwischen einer gut etablierten und hauptamtlich geleiteten deutschen Organisation mit einer ehrenamtlich arbeitenden Migrantenorganisation funktionieren, sondern kann – wie einige Modellprojekte belegen – auch durch die Kooperation einer etablierten und einer noch nicht etablierten Migrantenorganisation gelingen. Im umfangreichsten, von den Herausgebern unter Mitarbeit von Seyran Bostanci verfassten Beitrag stellen die Autor_innen zusammenfassend die Ergebnisse ihrer vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge in Auftrag gegebenen Studie vor. Eine der wichtigsten Erkenntnisse ist, dass Kooperationen immer dann von Erfolg geprägt waren, wenn die Organisationen trotz unterschiedlicher Ressourcen gleichberechtigt und am gemeinsamen Ziel orientiert zusammenarbeiteten.
Ines Weber (IW)
M. A., Politikwissenschaftlerin (Kommunikationswissenschaftlerin, Psychologin), wiss. Mitarbeiterin, Institut für Sozialwissenschaften, Christian-Albrechts-Universität Kiel.
Rubrizierung: 2.331 | 2.35 Empfohlene Zitierweise: Ines Weber, Rezension zu: Uwe Hunger / Stefan Metzger (Hrsg.): Interkulturelle Öffnung auf dem Prüfstand. Berlin: 2013, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/36274-interkulturelle-oeffnung-auf-dem-pruefstand_44247, veröffentlicht am 10.10.2013. Buch-Nr.: 44247 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken