Rechtswiss. Diss. Göttingen; Gutachter: D. Rauschning. - Ging es bei der Verabschiedung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte im Jahre 1948 allein darum, Individuen vor Übergriffen seitens des Staates oder seiner Agenten zu schützen, ist seit einigen Jahren verstärkt ein verbesserter internationaler Menschenrechtsschutz vor Verletzungen durch Privatpersonen in den Vordergrund getreten. Vor allem zwei Problemkonstellationen sind hier angesprochen: 1. Die zunehmenden direkten Bedrohungen durch Private – Wiesbrock verweist hier auf länderübergreifend agierende Wirtschaftsunternehmen, die mehr und mehr Einfluß auf die Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik nehmen, und auf ethnische und soziale Gruppen, die in regionalen Konflikten um die Macht im Staat kämpfen. Unberücksichtigt bleibt in diesem Zusammenhang jedoch die im Vorfeld der UN-Weltmenschenrechtskonferenz 1993 in Wien und der UN-Weltfrauenkonferenz 1995 in Beijing geführte Debatte um Gewalt gegen Frauen, die ganz überwiegend von Privaten verübt wird. 2. Die Bedrohungen, die scheinbar von Privaten ausgehen, derer sich Staaten jedoch tatsächlich im Geheimen bedient haben, um unter dem Deckmantel privater Tätigkeit menschenrechtswidrige Praktiken durchzuführen. Anhand der Auslegung dreier großer Verträge – an erster Stelle die europäische Menschenrechtskonvention, sodann der Internationale Pakt über bürgerliche und politische Rechte sowie die amerikanische Menschenrechtskonvention - unternimmt die Autorin eine systematische Untersuchung des Umfangs, in dem die internationalen Menschenrechtsverträge einen solchen Schutz bieten. Im Zentrum steht die Auswertung der Rechtsprechung der jeweiligen Entscheidungsorgane.