Internet und Politik. Die Auswirkungen des Onlinemediums auf die Demokratie
Politikwiss. Diss. Kiel; Gutachter: K.-P. Kruber, W. Röhrich. – Dem Internet wird oftmals eine belebende Wirkung auf die Demokratie zugeschrieben. Konkrete Auswirkungen sind jedoch nur schwer benennbar und noch schwerer zu erforschen, insbesondere da es seit seinem Wandel zum Massenmedium wie jedes andere Medium auch im Spannungsfeld von ökonomischer Behauptung und öffentlicher Dienstleistung steht. Daher bedarf es laut Metje eines Rahmens aus den Bezugsgrößen Partizipation, Öffentlichkeit, Legitimität und Repräsentation, der eine Bewertung von bereits ausgelösten oder geforderten Veränderungen ermöglicht. Obwohl der Autor auf alle vier Bezugsgrößen eingeht, steht die Partizipation im Vordergrund der Studie, weil er auf diesem Gebiet die stärkste Wirkung vermutet. Für die empirische Untersuchung greift Metje auf Daten aus drei Befragungen und einer Beobachtung zurück. Er kommt zu dem Schluss, dass „die von einigen erhoffte Politisierung und partizipatorische Belebung der Gesellschaft durch das Internet bislang ausblieb. Aufgrund der geringen soziodemographischen und psychographischen Unterschiede von On- und Offlinepartizipierenden – und dem daraus resultierenden Zutreffen der Reinforcementthese – ist nicht zu erwarten, dass sich eine gesellschaftliche Bedürfnis-, Interessen- und Organisationsvielfalt im Cyberspace institutionalisiert, welche sich durch die Heterogenität der politischen Inhalte auszeichnet.“ (219)