
Iran im Weltsystem. Bündnisse des Regimes und Perspektiven der Freiheitsbewegung
Aktuelle und zugleich sozialwissenschaftlich fundierte Analysen über den Iran sind rar. Umso erfreulicher ist es, dass dieser Band beides miteinander verbindet und dabei die Auseinandersetzung mit den internationalen Bündnispartnern des Regimes mit den Perspektiven der iranischen Freiheitsbewegung verknüpft . In der Gesamtschau entsteht so eine substanzielle Analyse der Beziehungen zwischen der internationalen und der innerstaatlichen Dimension der iranischen Politik, wobei die Autoren sich wohltuend von einer scheinbar neutralen Haltung in der Iran-Frage abheben und klar Partei ergreifen für die Freiheitsbewegung und gegen das diktatorische und antisemitische Regime in Teheran. Während die zentralen Fragen der Transformationsprozesse im Iran sämtlich angesprochen werden (Freiheitsbewegung, Revolutionsgarden, Nuklearprogramm, antiisraelische Vernichtungsandrohungen), liegt der Schwerpunkt des Bandes auf der Analyse der iranischen Bündnispolitik: Es finden sich Beiträge über Lateinamerika, China, Russland, die arabischen Staaten, Amerika, Europa, Deutschland, Österreich und die Schweiz, ergänzt um zwei systematische Aufsätze zur Auseinandersetzung mit der Rolle des iranischen Kinos für die Appeasement-Politik und zu den rechtsextrem-iranischen Beziehungen. Der Band ist klug komponiert, fundiert und pointiert geschrieben und fordert zur Positionierung auf.