Diss. Frankfurt; Begutachtung: S. Kadelbach, I. Feichtner. – Der ostasiatische Raum gehört zu den wirtschaftlich aufstrebenden Regionen der Welt. Der Autor beschreibt die Wirtschaftsintegration des letzten Jahrzehnts in dieser Region aus juristischer Perspektive in vier Abschnitten. Im ersten Teil wird ein theoretisches Verständnis von wirtschaftlicher Integration entwickelt, wobei diese als mehrdimensionales Phänomen aufgefasst wird. Zentral ist hierbei die rechtswissenschaftliche Einordnung, nach der wirtschaftliche Integration sowohl ein dynamischer Prozess als auch ein statischer Zustand sein kann. Zu beiden Fällen werden vom Autor bestimmte Normkategorien entwickelt, die eine rechtliche Systematisierung und Erfassung wirtschaftlicher Integration zulassen. Dazu gehören etwa rechtliche Regelungen in Form eines Diskriminierungsverbotes für Produkte und Produktionsfaktoren. Im zweiten Teil wird die wirtschaftliche Integration in die Abkommen der Welthandelsorganisation (WTO) beschrieben. Der Fokus liegt auf den Beziehungen zwischen den sich bindenden Staaten und auf dem spannungsreichen Verhältnis von Präferenzialismus und Multilateralismus. Im dritten Teil wird Ostasien als eine sich herausbildende Gemeinschaft verstanden, die auf gemeinsamen wirtschaftlichen Interessen beruht. Im vierten Teil unternimmt Nixdorf abschließend auf der Grundlage der bisherigen Ergebnisse eine konkrete juristische Analyse des ersten ostasiatischen Wirtschaftsabkommen von 2002, dem „Japan – Singapore Economic Partnership Agreement“ und dem bedeutendsten ostasiatischen Wirtschaftsabkommen, dem „ASEAN – Japan Comprehensive Economic Partnership Agreement“ von 2008. Letzteres hält der Autor trotz einiger Probleme im Hinblick auf die Vereinbarkeit mit WTO‑Regularien für geeignet, eine weitere positive Entwicklung in Form von Handelsliberalisierungen in ganz Ostasien zu bewirken. Das Buch dürfte vornehmlich für Experten in diesem Bereich von Interesse sein.