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Rüdiger Kühr

Japan's Transnational Environmental Policies. The Case of Environmental Technology Transfer to Newly Industrializing Countries

Frankfurt a. M. u. a.: Peter Lang 2011 (Labour, Education & Society 25); XV, 232 S.; 42,- €; ISBN 978-3-631-62089-2
Diss. Osnabrück; Begutachtung: G. Széll, U.-E. Simonis. – Umweltkrisen sind ein zunehmend ins weltweite Bewusstsein tretendes Problem, das die Staaten vor nicht allein zu bewältigende Herausforderungen stellt. Eine mögliche Lösung dieser Krisen kann in verbesserten Technologien gesehen werden. Zentral wäre hierbei, dass sich neu industrialisierende Staaten (NIC) einer Technologie bedienen könnten, die eine nachhaltige ökonomische Entwicklung zulässt. Inwiefern dies gelingt, untersucht der Autor anhand einer neorealistisch orientierten Analyse von Japans transnationaler Umweltpolitik in den 1990er-Jahren. Konkret geht es um die japanische Regulierung des Transfers von Umwelttechnologien in NICs. Auf der methodischen Grundlage des Policy-Zirkels und einer Akteursanalyse wird u. a. gefragt, inwiefern Japan einen Einfluss auf die Umwelt und die Entwicklung in NICs hatte, wer die zentralen Akteure in Japan in diesem Politikfeld waren, welche Effekte die transnationale Umweltregulierung Japans hatte und inwieweit Japans Politik in diesem Bereich verbessert werden könnte. Dabei werden immer wieder Vergleiche zu Deutschland hergestellt, da hier Parallelen angenommen werden, die bei der Beantwortung der Fragestellungen hilfreich sein könnten. Ein zentrales Ergebnis dieser Studie ist die Beschreibung wesentlicher Projekte, in denen Japan innerhalb dieses Politikfeldes involviert war. Der Schlüsselakteur sei die japanische Regierung, es sei jedoch zu einer intensiven Zusammenarbeit mit Akteuren aus der Industrie und der Finanzwirtschaft wie auch mit Nichtregierungsorganisationen gekommen, wodurch neue Regulierungsformen entstanden seien. Die transnationale Umweltregulierung Japans werde dabei zudem maßgeblich durch Bürgerbewegungen, lokale Verwaltungen und die private Industrie mitbestimmt, wobei diese Regulierung trotz konfligierender Interessen auch zum Vorteil der Staaten gewesen sei, die die Technologie erhalten haben. Außerdem stellt Kühr fest, dass Japan mehr Verantwortung im Bereich der Umweltpolitik auf globaler Ebene übernehmen will. Die Motive dafür seien vielfältig, jedoch überwiegen Gründe der Verbesserung der Umwelt und der Entwicklung über außenpolitische Motive, wobei aber auch ökonomische Ziele nicht zu vernachlässigen seien.
Jan Achim Richter (JAR)
Dipl.-Politologe, Doktorand, Universität Hamburg.
Rubrizierung: 4.22 | 2.68 | 4.44 Empfohlene Zitierweise: Jan Achim Richter, Rezension zu: Rüdiger Kühr: Japan's Transnational Environmental Policies. Frankfurt a. M. u. a.: 2011, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/34803-japans-transnational-environmental-policies_41839, veröffentlicht am 03.05.2012. Buch-Nr.: 41839 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken