Dieser Band ist als Zwischenbilanz anlässlich des zwanzigjährigen Bestehens des Zentrums für Antisemitismusforschung an der Technischen Universität Berlin erschienen. In 46 Beiträgen werden die interdisziplinären Ansätze und die verschiedenen Forschungsgebiete vorgestellt. Antisemitismus wird dabei "als ein gesellschaftliches Phänomen verstanden, das als Paradigma für die Bildung von Vorurteilen und die politische Instrumentalisierung daraus konstruierter Feindbilder dient" (15). Aus dem Inhalt: Prolog: Wolfgang Benz: Antisemitismusforschung als Vorurteilsforschung (15-21). Antisemitismus: Werner Bergmann: Die Beobachter beobachten. Zur Einschätzung des Antisemitismus in der Bundesrepublik Deutschland (31-39). NS-Zeit und Holocaust: Wolfgang Benz: Holocaustforschung (115-121); Claudia Schoppmann: Rettung von Juden im nationalsozialistischen Deutschland. Ein bisher wenig beachteter Widerstand (147-155); Beate Kosmala: Trauma und Erinnerung. Der Zweite Weltkrieg im kollektiven Gedächtnis Polens (156-162). Jüdische Geschichte: Angelika Königseder / Juliane Wetzel: Jüdische Displaced Persons im Nachkriegsdeutschland (180-184). Emigration: Wolfgang Benz: Emigration: Möglichkeiten und Grenzen jüdischer Flucht aus Deutschland (187-193); Alfons Söllner: Über die Emigration hinaus. Perspektivische Überlegungen anhand der Gruppe der Politikwissenschaftler (202-207). Minderheiten: Yara-Colette Lemke Muniz de Faria: Zwiespältige Heimat. Auslandsverschickung afrodeutscher "Besatzungskinder" zu Beginn der 1950er Jahre (238-245); Wolf Gruner: Die Republik Bolivien und die staatliche Diskriminierung ihrer indianischen Bevölkerungsmehrheit (1825-1952/53) (273-279). Rechtsextremismus: Angelika Königseder: Rechtsextreme Parteien in Deutschland. Ein Überblick (291-297); Juliane Wetzel: Rechtsextremismus in den neuen Medien (306-311). Epilog: Antje Gerlach: Die Bibliothek des Zentrums für Antisemitismusforschung (329-334); Claudia Curio / Peter Widmann: Das Archiv des Zentrums für Antisemitismusforschung (335-338).