Das Buch präsentiert die ersten Ergebnisse eines gemeinsamen Projekts des Instituts für Demoskopie in Allensbach und der Kommunikationswissenschaftlichen Institute der Universitäten Mainz und Dresden. Einführend werden die organisatorischen Strukturen der Wahlkampfzentrale der SPD, der sogenannten KAMPA, die strategischen und taktischen Ziele sowie der Inhalt der Werbekampagne beschrieben, die den Wahlkampf der SPD geprägt haben. Von Webel legt dar, daß die SPD "eine perfekt durchorganisierte Polit-Kampagne" (13) auf die Beine gestellt hat. Die folgenden Beiträge lassen sich in zwei Gruppen aufteilen: Die erste Gruppe geht der Frage nach, welche Rolle die Medien bei der Bundestagswahl 1998 spielten. Anhand von Inhaltsanalysen der führenden deutschen Nachrichtenmedien und Umfragen werden unter anderem die Darstellung und die Wahrnehmung von Parteien und Kandidaten, die Rolle von personen- und themenorientierter Berichterstattung, die Bedeutung von wahlrelevanten Themen wie der wirtschaftlichen Lage in den Massenmedien sowie die Wahrnehmung der Situation durch die Bevölkerung untersucht. Die zweite Gruppe von Beiträgen arbeitet heraus, wie sich das Meinungsklima während des Wahlkampfes entwickelt hat und welche Bedeutung dabei den sogenannten Meinungsführern zukam. Die Intention der Autoren, auch einem weiteren Leserkreis die Lektüre durch den Verzicht auf eine technisch-statistische Ausdrucksweise zu ermöglichen, ist durchaus eingehalten worden, ohne daß der wissenschaftliche Anspruch der Publikation darunter gelitten hätte. Leider fehlt aber ein abschließendes Kapitel, das die Ergebnisse der einzelnen Beiträge noch einmal im Überblick zusammenfaßt. Inhalt: Elisabeth Noelle-Neumann / Hans Mathias Kepplinger/ Wolfgang Donsbach: Vorwort. Ein halbes Jahrhundert später (8-12); Diana von Webel: Der Wahlkampf der SPD (13-39); Wolfgang Donsbach: Sieg der Illusion. Wirtschaft und Arbeitsmarkt in der Wirklichkeit und in den Medien (40-77); Hans Mathias Kepplinger: Deutschland vor der Wahl. Eine Frame-Analyse der Fernsehnachrichten (78-107); Hans Mathias Kepplinger: Die Kontrahenten in der Fernsehberichterstattung. Analyse einer Legende (108-140); Wolfgang Donsbach: Drehbücher und Inszenierungen. Die Union in der Defensive. Mediatisierung der Politik (141-171); Elisabeth Noelle-Neumann: Wahlkampf seit 1995. In drei Stufen zum Wahlsieg (172-180); Elisabeth Noelle-Neumann: Die Wiederentdeckung der Meinungsführer und die Wirkung der persönlichen Kommunikation im Wahlkampf (181-214); Hans Mathias Kepplinger: Vom Kompetenz- zum Machtverlust (215-236); Wolfgang Donsbach / Thomas Petersen: Zu den Methoden des Projekts (237-267).