Kommunale Energiepolitik und die Umweltbewegung. Eine Public-Choice-Analyse der "Stromrebellen" von Schönau
Diss. Heidelberg; Gutachter: T. Requate, F. U. Pappi. - Unter welchen Bedingungen lässt sich auf der kommunalen Ebene eine ökologische Energiepolitik durchsetzen? Dieser Frage geht Graichen am Beispiel der Stadt Schönau im Schwarzwald nach. Dort gelang es der lokalen Umweltinitiative „Eltern für atomfreie Zukunft e. V.", infolge von zwei Bürgerentscheiden den regionalen Energieversorger zu verdrängen und die Stadt mithilfe eines eigenen Unternehmens seit 1997 mit Ökostrom zu versorgen. Der Autor zeichnet den Verlauf der Ereignisse und Auseinandersetzungen nach. Mit der Verbindung von Public-Choice-Theorie und qualitativer Einzelfallstudie („Analytic Narratives") untersucht er die Strategien und Aktivitäten der relevanten Akteure im Geflecht der unterschiedlichen kommunalen Interessen und leitet hieraus Erfolgsbedingungen für Umweltbewegungen ab. Darüber hinaus zeigt er die Leistungen und Grenzen der Public-Choice-Theorie auf und formuliert Thesen für deren Weiterentwicklung.