Kommunale Integration von Menschen mit Migrationshintergrund – ein Handbuch
Der Umgang mit Zuwanderern nach Deutschland ist in eine höchst widersprüchliche Geschichte eingebettet. Nach Jahren einer primär wirtschaftlich motivierten Anwerbung von Arbeitsmigranten waren die 90er-Jahre angesichts einer deutlichen Zunahme von Asylsuchenden von Bemühungen um Zuwanderungsbegrenzung bestimmt – und dies trotz steigender Zahlen von Spätaussiedlern. Zwar wurde diese restriktive Linie dann mit dem 2007 verabschiedeten Zuwanderungsgesetz fortgesetzt, zugleich aber zeigten schon die Neuregelung des Staatsangehörigkeitsrechts (2000) und der 2007 aufgelegte Nationale Integrationsplan das Ende der Legende, Deutschland sei kein Einwanderungsland. Mit dieser Weichenstellung hat sich der „Fokus von Fragen der Zuwanderungssteuerung auf solche der Integrationspolitik verschoben“ (99). Nimmt man diese Zielsetzung ernst, dann muss Integrationspolitik als Querschnittsaufgabe verstanden werden, die gewiss alle politischen Ebenen betrifft, aber in der konkreten Umsetzung eine besondere Herausforderung für die Kommunen darstellt. Vor diesem Hintergrund möchte das vom Deutschen Verein für öffentliche und private Fürsorge initiierte Handbuch eine exemplarische Bestandsaufnahme von Handlungsfeldern, Spielräumen und Gestaltungspotenzialen kommunaler Integrationspolitik bieten. Primär an Praktiker adressiert beruht der Band gleichermaßen auf einer umsichtig strukturierten Gliederung wie auf kompetenten Beiträgen, die sich einerseits mit Rahmenbedingungen und andererseits mit systematischen Fragen kommunaler Integrationspolitik befassen. Hervorzuheben ist darüber hinaus die auf einschlägige Handlungsfelder bezogene Vorstellung von gelungenen Praxisbeispielen.