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Manfred Bissinger / Dietmar Kuhnt / Dieter Schweer (Hrsg.)

Konsens oder Konflikt? Wie Deutschland regiert werden soll

Hamburg: Hoffmann und Campe 1999 (Campe Paperback); 237 S.; brosch., 29,80 DM; ISBN 3-455-10393-6
Deutschland steht vor wichtigen strukturellen Reformen. Die Steuer- und Rentensysteme sowie das Gesundheitssystem müssen reformiert werden. Die Rahmenbedingungen für den Abbau der Arbeitslosigkeit sollen verbessert werden. Gleichzeitig steht der Staat aber vor Sparzwängen; Subventionen und staatliche Leistungen müssen gekürzt werden. Durch den Regierungswechsel im September 1998 schien es, als ob die deutsche Politik den Reformstau überwinden und die nötigen Reformen auf den Weg bringen könnte. Doch schon nach wenigen Monaten ist dieser Prozeß ins Stocken geraten. Wie vor dem Regierungswechsel stehen sich vor allem zwei Lager gegenüber: Das eine setzt auf die "denkbar größte Übereinstimmung und beschwört die Gemeinsamkeit", während das andere "das kompromißlose Austragen von Konflikten" (9) vorzieht. Insgesamt besteht weder Einigkeit über den Inhalt noch über den Weg, eine zeitliche Planung oder die Begründung für mögliche Reformschritte. Um unterschiedliche Standpunkte aus den beiden Lagern zu verdeutlichen und somit die Diskussion zu befördern, vereinen die Herausgeber 32 Aufsätze von Unternehmern, Gewerkschaftern, Wissenschaftlern und Publizisten. Inhalt: Konrad Adam: Kartelle sind verboten (11–15); Peter Bareis: Plädoyer für mehr Bürgerbeteiligung (16–24); Arnulf Baring: Wider die goldenen Worte (25–34); Roland Berger: Wer wagt, gewinnt (35–38); Rolf-E. Breuer: Überzeugungsarbeit leisten (39–41); Heinz Dürr: Weder Sieger noch Verlierer (42–46); Klaus Engelhardt: Der Weg als Teil des Ziels (47–51); Jürgen Engert: Vorwärts Kameraden, wir müssen zurück (52–58); Alexander Gauland: Unterschiede treiben den Motor (59–62); Peter Glotz: Die deutsche Thrombose (63–66); Hans-Olaf Henkel: Ein Bündnis für Nachhaltigkeit (67–73); Detlef Hensche: Feudalisierung der Politik? (74–79); Josef Joffe: Kniefälle (80–84); Dietmar Kuhnt: Wandel durch Dialog (85–96); Otto Graf Lambsdorff: Politikmanagement oder Mauschelei? (97–100); Claus Leggewie: Nur nicht ausweichen (101–106); Karl Lehmann: Steter Tropfen höhlt den Stein (107–109); David Marsh: Das Beispiel Großbritannien (110–114); Thomas Middelhoff: Die Gesellschaft bewegen (115–124); Meinhard Miegel: Es herrscht das Volk (125–130); Hugo Müller-Vogg: KRD – Konsens-Republik Deutschland (131–136); Winfried Münster: Das Neue suchen (137–141); Heinrich von Pierer: Vom Wettbewerb der Standorte (142–148); Fritz Pleitgen: Die lautlose Erosion der Demokratie (149–154); Hubertus Schmoldt: Soziale Marktwirtschaft als Standortvorteil (155–159); Dieter Schulte: Das Bündnis für Arbeit: Eine politische Innovation ersten Ranges (160–166); Dieter Schweer: Politische Manager gesucht (167–177); Michael Vesper: Konsens mit wem? (178–185); Franz Walter: Auf handlungsfähige politische Eliten kommt es an (186–194); Hubert Weinzierl: Die Zeit der Polarisierer ist abgelaufen (195–197); Wendelin Wiedeking: Ohne Entscheidungsfreude keine Zukunft (198–201); Mark Wössner: Vom Nutzen gesellschaftlicher Reform (202–208); Klaus Zwickel: Soviel Konflikt wie nötig, soviel Konsens wie möglich (209–214). Anhang: Manfred Güllner: Konsens oder Konflikt: Was die Bürger denken. Die große FORSA-Umfrage (215–233).
Sven Christian Singhofen (SCS)
M. A., Doktorand, Institut für Sozialwissenschaft (Bereich Politikwissenschaft), Universität Kiel.
Rubrizierung: 2.3 | 2.21 Empfohlene Zitierweise: Sven Christian Singhofen, Rezension zu: Manfred Bissinger / Dietmar Kuhnt / Dieter Schweer (Hrsg.): Konsens oder Konflikt? Hamburg: 1999, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/10064-konsens-oder-konflikt_11902, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 11902 Rezension drucken