Konstitutionelle Gemeinwohlorientierung im Völkerrecht. Grundlagen völkerrechtlicher Konstitutionalisierung am Beispiel des Schutzes der globalen Umwelt
Scheyli leistet einen Beitrag zur Erörterung der These, „das Völkerrecht entwickle sich zu einer konstitutionellen Ordnung der globalen Rechtsgemeinschaft“ (31). Ausgehend von der Frage, unter welchen Voraussetzungen die konstitutionelle Idee sich in einen völkerrechtlichen Kontext übertragen lässt, entwickelt er dabei einen am Maßstab des Gemeinwohls ausgerichteten, spezifisch völkerrechtlichen Verfassungsbegriff. Er widmet sich der Frage, ob Gemeinwohlbelange im Völkerrecht nicht nur abstrakt anerkannt, sondern auch normativ konkretisierend in rechtliche Verpflichtungen umgesetzt werden. Die Verwirklichung dieser Vorgabe untersucht der Autor am Beispiel des Umweltvölkerrechts, wobei er sich insbesonders mit dem Klimaschutz beschäftigt. Die Ergebnisse führen zu der Frage, wie sich die vorhandenen konstitutionellen Gehalte des Völkerrechts festigen und weiterentwickeln lassen. Entstanden ist diese Arbeit, die sich primär an Rechtswissenschaftler wendet, im Rahmen eines durch den Schweizerischen Nationalfonds geförderten Forschungsprojektes.