Macht und Tausch in der europäischen Agrarpolitik. Eine positive Theorie kollektiver Entscheidungen
Diss. Mannheim; Gutachter: F. U. Pappi, R. Vaubel. - Der Autor entwickelt - ausgehend von den Modellvorstellungen James S. Colemans - ein politisches Tauschmodell, mit dem eine positive Analyse politischer Entscheidungssysteme möglich werden soll. Dabei geht er davon aus, dass die Akteure in einem Politikfeldnetzwerk organisiert sind und nicht - wie oft unterstellt - als individualisierte Akteure auf einem Markt handeln. Nach der theoretischen Darstellung überprüft er sein Modell empirisch am Beispiel einer Reform der europäischen Agrarpolitik, der so genannten MacSharry-Reform von 1992. Er kommt zu dem Ergebnis, dass sein Modell sehr gute Prognose-Ergebnisse hinsichtlich der Entscheidung liefert (280). Das Buch ist Einsteigern ohne fundierte Kenntnisse der zugrunde liegenden entscheidungs- und tauschtheoretischen Ansätze und Modelle nicht zu empfehlen.
Inhaltsübersicht: 2. Eine positive Theorie politischer Entscheidungen: Begriffsdefinitionen, Literaturüberblick und Einordnung der Arbeit; 3. Formale Ableitung eines theoretischen Grundmodells für politischen Tausch; 4. Die Organisation von politischem Kontrolltausch; 5. Theoretische Implikationen des abgeleiteten politischen Tauschmodells; 6. Ableitung und empirische Anwendung eines optionalen politischen Tauschmodells am Beispiel der Europäischen Agrarpolitik; 7. Politikfeldnetzwerke, Politische Marktstrukturen und das Interessenvermittlungssystem der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik.