Diss. Mannheim; Gutachter: F. Schimmelpfennig; B. Rittberger. – Die Autorin überprüft, inwieweit die PR-Arbeit von Kommission und EU-Parlament auf die Kritik der Bürgerferne reagiert und sich verbessert hat. Dazu vorliegende, institutionenzentrierte Studien ergänzt sie um eine akteurszentrierte, explorative Untersuchung. Hierfür hat Altides 28 für Kommunikation zuständige Mitarbeiter aus Kommission und Parlament befragt und zahlreiche Dokumente ausgewertet. Als Fallstudien dienen ihr die PR-Bemühungen zur Chemikalienverordnung „Reach“ und zur Dienstleistungsrichtlinie. Darüber hinaus gewährt die Arbeit tiefe Einblicke in formelle und informelle Strukturen und Abläufe der recht unübersichtlichen PR-Abteilungen. Letztlich zeichnet Altides ein gemischtes Bild – neben unbestreitbaren Erfolgen und Verbesserungen wirken sich die zersplitterte PR-Struktur und unterschiedliche Kommunikationsstile negativ auf die Berichterstattung aus, wobei die Kommission interne Differenzen, Konflikte und Verantwortlichkeiten deutlich weniger transportiert als das Parlament. Die Dilemmata, bisweilen widersprüchlichen institutionellen und politischen Interessen gleichermaßen nachzukommen sowie sich um mehr Transparenz zu bemühen, ohne an Verhandlungsfähigkeit einzubüßen, benennt die Autorin klar als wichtige Grenzen für die Verbesserungsmöglichkeiten der EU-Kommunikation. Dennoch macht Altides deutlich, wie viel letztlich von den Fähigkeiten und der Abstimmung der einzelnen Personen abhängt, die sich um eine bessere Öffentlichkeitsarbeit in Brüssel bemühen. Wer sich fragt, wie man die EU den Menschen näher bringen kann, sollte ihre Erkenntnisse berücksichtigen.