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Peter Filzmaier / Peter Plaikner / Karl A. Duffek (Hrsg.)

Mediendemokratie Österreich

Wien/Köln/Weimar: Böhlau Verlag 2007 (Edition Politische Kommunikation 1); 312 S.; brosch., 24,90 €; ISBN 978-3-205-77598-0
Der Band ist als Einführung in den Master of Science-Lehrgang „Politische Kommunikation“ an der Universität Krems konzipiert und eröffnet eine neue Reihe, in der grundsätzliche Beiträge zum Politik- und Mediensystem und zur öffentlichen Meinung durch Analysen jüngster Entwicklungen ergänzt werden sollen. Entsprechend sind die Beiträge zusammengestellt. Eingangs vermittelt Filzmaier einen fundierten Überblick über den Rahmen und die Grundregeln politischer Kommunikation und führt dabei drei wissenschaftliche Zugänge zusammen: die Wahl-, die Kommunikations- und die Parteienforschung. Skizziert werden österreichische Besonderheiten, die Anwendung von in den USA erprobten Strategien sowie das mäßige Politikinteresse der Bürger. Unter anderem beschäftigt sich dann Plaikner sehr konkret mit der (mehr vermuteten als tatsächlichen) Macht der Medien im Kontext der schwierigen Arbeitsbedingungen von Journalisten, aber auch mit dem strittigen Eingreifen des Herausgebers der „Kronen Zeitung“, Hans Dichand, in die Politik. In einem anderen Beitrag wird die für Österreich spezifische „Presseförderung“ dargestellt, über die beispielsweise 2005 mit 12,8 Millionen Euro Zeitungen am Leben und unabhängig gehalten wurden – und trotzdem habe Österreich eine Medienkonzentration wie kaum ein anderer Staat, schreibt Zankel. Thematisiert werden außerdem das Spannungsverhältnis zwischen Publikums- und Werbemarkt der Medien, das Wahlverhalten 2006 sowie die Frage, ob Österreich eine Umfragedemokratie ist. Rosenberger und Seeber schreiben, dass die Meinungsforschung zwar tatsächlich eine symbolische Wirklichkeit herstelle, durch die Komplexitätsreduktion von politischen Prozessen diese aber überhaupt nur kommunizierbar blieben – tendenziell damit aber auch weniger kontrollierbar. Wie beabsichtigt, haben die Herausgeber einen gut lesbaren, sehr informativen Band zusammengestellt, mit dem wissenschaftlich und zugleich realitätsnah in die Thematik eingeführt wird.
Natalie Wohlleben (NW)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.4 | 2.22 Empfohlene Zitierweise: Natalie Wohlleben, Rezension zu: Peter Filzmaier / Peter Plaikner / Karl A. Duffek (Hrsg.): Mediendemokratie Österreich Wien/Köln/Weimar: 2007, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/27356-mediendemokratie-oesterreich_32031, veröffentlicht am 27.03.2008. Buch-Nr.: 32031 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken