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Guido Löhrer

Menschliche Würde. Wissenschaftliche Geltung und metaphorische Grenze der praktischen Philosophie Kants

Freiburg i. Br./München: Verlag Karl Alber 1995 (Praktische Philosophie 49); 503 S.; geb., 108,- DM; ISBN 3-495-47812-4
Diss. Freiburg i. Br. - Der Autor unternimmt auf der Basis der praktischen Philosophie Kants den Versuch, einen methodischen Rahmen zur Begründung eines Begriffs der Menschenwürde zu entwerfen, ohne dabei den Kantschen Anspruch einer "absoluten Rechtfertigung" (28) übernehmen zu müssen. Indem er die praktischen Ideen und Vernunftbegriffe Kants in "absolute Metaphern" umdeutet, versucht er, den regulativen Gebrauch des Begriffs der Menschenwürde innerhalb eines "Grenzdiskurses" (27) zu fundieren. Als "schlechthin unhintergehbarer Diskurs" (420) soll ein solcher "Grenzdiskurs" derjenige Ort sein, an dem sich Menschen über die Bedingungen der Möglichkeit menschlicher Selbstverständigung auseinandersetzen. Der Anspruch dieses Unternehmens ist es, die interne Unausweisbarkeit des Menschenwürdebegriffs innerhalb der praktischen Philosophie Kants durch seine diskursive Verflüssigung zu überwinden, um so "Kants Begründung der menschlichen Würde den Fundamentalismus zu nehmen, der von der ihr zugrundeliegenden Deduktion der Freiheitsidee als Nachweis ihrer Alternativlosigkeit herrührt" (455).
Julia Schmidt-Häuer (JSH)
Dr., Referentin im wissenschaftlichen Dienst der SPD-Bürgerschaftsfraktion in Bremen.
Rubrizierung: 5.33 | 5.4 Empfohlene Zitierweise: Julia Schmidt-Häuer, Rezension zu: Guido Löhrer: Menschliche Würde. Freiburg i. Br./München: 1995, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/864-menschliche-wuerde_756, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 756 Rezension drucken