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Holger Zapf

Methoden der politischen Theorie. Eine Einführung

Opladen u. a.: Verlag Barbara Budrich 2013; 120 S.; 12,90 €; ISBN 978-3-86649-416-9
Holger Zapf verfolgt mit seiner Einführung das Ziel, die Methoden, die der politischen Theorie zur Verfügung stehen, intersubjektiv überprüfbar zu machen. Somit soll der „Vorwurf der Realitäts‑ oder Empirieferne, der sich ebenfalls aus der Behauptung der Selbstreferentialität der politischen Theorie ergibt“ (36), beseitigt werden. Zapf verwendet dabei die ersten Kapitel zur Erklärung des Forschungsgegenstandes und ‑prozesses. Besonders für Neueinsteiger ist dieser Teil geeignet, um sich zunächst mit dem Bereich und dem Forschungsdesign vertraut zu machen. Gleiches gilt für den Abschnitt „Grundlagen: Politiktheoretische Texte verstehen und analysieren“ (51). Hier werden Methoden zur Erschließung von Texten angeführt. Im Blickpunkt der Kapitel 5 bis 8 stehen schließlich die Methoden der Politischen Theorie, ihre Anwendungsmöglichkeiten sowie die damit verbundenen Erkenntnisziele. An dieser Stelle bietet Zapf eine Einführung in die Nutzung von De‑ und Rekonstruktionen, in Analysemöglichkeiten, „um Rückschlüsse von politischen Theorien auf die soziale Wirklichkeit zu ziehen“ (81), und in normative Theorien. Aufschlussreich ist vor allem der Teil zur Diskurs‑ und Inhaltsanalyse, da unter diesem Begriff eine Vielzahl unterschiedlicher Ansätze gefasst wird. In diesem Themenfeld werden sowohl qualitative als auch quantitative Analyseverfahren aufgezeigt. Bei allen betrachteten methodischen Ansätzen geht es schließlich darum, Standards anzuführen, die valide Ergebnisse ermöglichen. Abschließend geht der Autor der Frage nach, ob eine Metatheorie der politischen Theorien existieren kann. Insgesamt ist Zapfs Werk vor allem für Studienanfänger der Politikwissenschaft angelegt. Der Autor erklärt verständlich und umfassend die Grundlagen der politischen Theorie und ordnet sie in den Methodenkanon der weiteren politikwissenschaftlichen Teilgebiete ein. Zapfs leicht pessimistisches Fazit der Methodendiskussion kann schließlich aber auch für erfahrene Wissenschaftler als Aufruf zur weiteren Beschäftigung der Disziplin mit sich selbst gelesen werden: „Wenn man tatsächlich davon ausgeht, dass das eigene Treiben relevant ist, dann müsste man sich konsequenterweise auch dafür interessieren, was für Folgen es hat.“ (107)
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Rubrizierung: 5.1 Empfohlene Zitierweise: Ronny Noak, Rezension zu: Holger Zapf: Methoden der politischen Theorie. Opladen u. a.: 2013, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/36548-methoden-der-politischen-theorie_41238, veröffentlicht am 02.01.2014. Buch-Nr.: 41238 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken